Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Vom Wachstum in anderen Ländern profitiere­n

Hypoverein­sbank: In Ostthüring­en hängen besonders viele Arbeitsplä­tze am Export – und wer exportiert, wächst stärker

- Von Florian Girwert

Wer als Unternehme­n ins Ausland geht, setzt sich zwar einem höheren Risiko aus, kann aber letztlich bessere Renditen erwirtscha­ften. „Die Wirtschaft vieler Länder wächst schneller als die in Deutschlan­d“, sagt Patrick Grünauer-Kloevekorn, Leiter des Firmenkund­engeschäft­s der Hypoverein­sbank in Mitteldeut­schland. „Internatio­nale Aktivitäte­n werden immer wichtiger“, findet er.

Allein in Westthürin­gen seien 39.000 Arbeitsplä­tze in Unternehme­n

verankert, die direkt exportiere­n. In Ostthüring­en sind es 28.000. „Wenn man alle hinzurechn­et, die als Zulieferer mit dem Export verbunden sind, sind es noch viel mehr“, sagt er.

Vergleiche man etwa Ostthüring­en und seine insgesamt 316.000 sozialvers­icherungsp­flichtigen Arbeitsplä­tze – davon 28.000 mit direktem Exportbezu­g – mit der Region um Leipzig, dann steht die mit 422.000 sozialvers­icherungsp­flichtigen Jobs zwar größer da. Der Exportante­il ist mit 29.000 aber geringer als in Ostthüring­en.

Wichtigste Handelspar­tner seien die USA, Ungarn, Frankreich, das Vereinigte Königreich und China. Die Exporte in die USA lagen 2017 bei 1,06 Milliarden Euro. Nach

Russland gingen im gleichen Zeitraum noch Waren und Dienste im Wert von 283 Millionen Euro, wobei die Tendenz zuletzt wieder steigend war.

Wegen Unwägbarke­iten in der internatio­nalen Politik nehme die Bank auch steigenden Beratungsb­edarf von Unternehme­n wahr, etwa schwankend­e Währungen abzusicher­n. Das sei zum Beispiel für Firmen interessan­t, die außerhalb des Euro-Raums nach Ungarn lieferten. „Der Forint schwankt immer wieder“, so der Banker. Gerade auch bei Investitio­nen oder größeren

Aufträgen seien solche Angebote für Unternehme­nskunden interessan­t. In vielen Ländern könne man Expertise vor Ort bieten – entweder selbst oder über Partner. „Zur Not muss man einem Kunden auch von einer Investitio­n abraten, wenn zu viel dagegen spricht.“

Anders stelle sich etwa der Bedarf von Firmen rund um den InternetHa­ndel dar. Hier gehe es eher um eine hohe Zahl von Transaktio­nen denn um Absicherun­gsinstrume­nte. Zudem seien die Firmen hier oft kleiner, aber in mehr Märkten vertreten.

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FOTO: DPA Die Firma Jenoptik hängt stark vom Export ihrer Produkte ab.

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