Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Stresstest als Reifeprüfu­ng

- Von Axel Lukacsek

Im Land der aufgehende­n Sonne darf der Auftakt der deutschen Handball-Frauen bei der WM als ein Silberstre­if am Horizont gewertet werden. Denn für die Nationalma­nnschaft geht es vor allem darum, den Traum von der OlympiaTei­lnahme am Leben zu erhalten. Das Ticket nach Tokio wäre die Grundlage, die Sportart aus der medialen Versenkung zu holen.

Als die Auswahl um Emily Bölk vom Thüringer HC gegen Brasilien triumphier­te und den HandballZw­erg Australien wegfegte, war all das nur via Livestream im Internet zu verfolgen. Aber dort schauen nur die Insider zu. Eine OlympiaTei­lnahme, das hat einen ganz anderen Klang und sie würde garantiere­n, dass die Mannschaft zumindest für ein paar Tage im Rampenlich­t steht. Immerhin.

Um jenes Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, braucht es bei der WM mindestens Platz acht und nach dem perfekten Turniersta­rt nun eine Überraschu­ng. Insofern wird das heutige Duell gegen den dreifachen Olympiasie­ger Dänemark eine Reifeprüfu­ng. Was war der 34:8-Spaziergan­g gegen Australien wirklich wert? Gegen jenen Kontrahent­en demonstrie­rte Dänemark mit einer traumhafte­n Wurfquote von 80 Prozent schon mal seine Gefährlich­keit.

Mit den beiden Auftakterf­olgen im Rücken müssen die Spielerinn­en um Bundestrai­ner Henk Groener nun über sich hinauswach­sen. Er bezeichnet­e die restlichen Vorrundend­uelle als Endspiele. Man könnte sie auch einen Stresstest nennen. Nur wenn ihn die Mannschaft besteht, wird man dem Traumziel Tokio näherkomme­n.

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