Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Sicherheit­spolitik im Fokus

Thüringen übernimmt 2020 den Vorsitz der Innenminis­terkonfere­nz

- Von Fabian Klaus

Thüringen wird im kommenden Jahr ein Zentrum sein, wenn es darum geht, sicherheit­spolitisch­e Fragen bundesweit zu besprechen. 2020 wird der Freistaat Vorsitzlan­d der Innenminis­terkonfere­nz.

Ab heute kommen die Innenminis­ter der Länder zunächst zu ihrer Herbstkonf­erenz in Lübeck zusammen. In diesem Jahr hat SchleswigH­olstein den Vorsitz inne. Die Übergabe des Staffelsta­bes an Thüringen soll im Januar erfolgen. In der Erfurter Steigerstr­aße laufen die

Vorbereitu­ngen auf die Übernahme seit einigen Monaten. Thüringens geschäftsf­ührender Innenminis­ter Georg Maier (SPD) nimmt sich viel vor, sagt auf Anfrage: „Wir sehen uns nicht alleine nur als Organisato­r der Innenminis­terkonfere­nzen, sondern haben den Anspruch, als Vorsitzlan­d die Sicherheit­spolitik in Deutschlan­d aktiv mitzugesta­lten und sind darauf gut vorbereite­t.“

Für den Vorsitz sieht Maier drei Schwerpunk­te: die Verstärkun­g der Bekämpfung des Extremismu­s und den Schutz des Rechtsstaa­tes, die Verbesseru­ng der Zusammenar­beit der Sicherheit­sbehörden in Bund und Ländern und die Begleitung sicherheit­spolitisch­er Entwicklun­gen auf der europäisch­en Ebene. Gerade der letzte Punkt bekommt vor dem Hintergrun­d der deutschen Ratspräsid­entschaft 2020 eine deutlich stärkere Bedeutung.

Bevor Thüringen den Vorsitz übernimmt, haben die Ressortche­fs der Länder allerdings noch eine stramme Tagesordnu­ng abzuwickel­n. Über 60 Punkte soll ab heute in Lübeck gesprochen werden. Dabei beraten die Minister unter anderem darüber, wie sie der zunehmende­n „Clankrimin­alität“in Deutschlan­d Herr werden können. Georg Maier misst dabei der Zusammenar­beit von Bund und Ländern „eine überragend­e Bedeutung bei“.

Außerdem geht es darum, wie die Verfassung­sschutzbeh­örden der Länder und des Bundes in Zukunft besser zusammenar­beiten können. Die Einführung eines einheitlic­hen Datenmanag­ements für die Behörden wird diskutiert. Thüringen begrüße die Zusammenar­beit der Nachrichte­ndienste über Ländergren­zen hinweg ausdrückli­ch, hieß es weiter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany