Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Nur ein Restposten
Bei der jüngsten Immobilienauktion gingen 24 von 25 Thüringer Objekten weg
Nur eine einzige Thüringer Immobilie ist übrig geblieben: Bei der Winterauktion der Sächsischen Grundstücksauktionen AG haben 24 der 25 angebotenen Grundstücke und Häuser einen neuen Besitzer gefunden – und das zu Preisen, die teils ein Vielfaches des Mindestgebots betrugen.
So ging eine verwilderte Ackerund Wiesenfläche an der B 19 bei Schmalkalden statt für 4000 für 51.500 Euro weg. 118.000 statt der geforderten 29.000 Euro brachten zwei Bahngrundstücke in Arnstadt ein, auf denen massiv errichtete, aber stark sanierungsbedürftige Reihengaragen stehen. 46.000 statt 9000 Euro blätterte der Käufer für den denkmalgeschützten Bahnhof im Arnstädter Ortsteil Marlishausen hin. Selbst ein denkmalgeschütztes ehemaliges Gasthaus in Nordhausen, das von Grund auf saniert werden müsste, aber mit einer beeindruckenden Fachwerkfassade besticht, war dem neuen Besitzer das Doppelte des Auktionslimits von 5000 Euro wert. Nicht versteigert wurde lediglich ein unbebautes kleines Grundstück in Sondershausen, das aber jetzt noch im Nachverkauf veräußert werden kann.
Den höchsten Erlös aus Thüringer Sicht erzielten zwei Wohn- und Geschäftshäuser in der Eisenacher Katharinenstraße, die – beide komplett vermietet – für die geforderten 140.000 Euro weggingen. Bei 201.000 Euro fiel hingegen der Auktionshammer
für ein ehemaliges Lehrlingswohnheim der Deutschen Bahn im sächsischen Delitzsch, das für gerade einmal 29.000 Euro aufgerufen worden war.
Die Ergebnisliste ist erneut ein Beleg dafür, wie gefragt in Zeiten der Niedrigzinspolitik das sogenannte Betongold als Geldanlage ist. Die nächste Immobilienauktion findet Ende Februar, Anfang März statt; der Katalog erscheint am 30. Januar 2020. Die Sächsische Grundstücksauktionen AG versteigert ausschließlich Immobilien, die von ihren Besitzern auf freiwilliger Basis „eingeliefert“wurden. Für Zwangsversteigerungen sind die Amtsgerichte zuständig.