Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Jetzt fördert der Bund Mobilität in Weimar

In der Kulturstad­t kann ab 2020 ein Mobilitäts­manager arbeiten, der vom Forschungs­ministeriu­m finanziert wird

- FOTO: ARNE DEDERT / DPA

Weimar. Wie Weimar und die Weimarer in Zukunft die Umwelt mehr schonen und dennoch mobil bleiben können, das will die Stadt jetzt mit Hilfe des Bundesfors­chungsmini­steriums ausloten. Weimar gehört zu rund 50 Kommunen in Deutschlan­d, in denen im kommenden Jahr Mobilitäts­manager ihre Arbeit aufnehmen können. Für die entspreche­nde Förderung hatte der Bund den Wettbewerb „Mobilitäts­WerkStadt 2025“ausgelobt. Weimar hat den Zuschlag bekommen.

Sache dieses Managers ist es, ein innovative­s und nachhaltig­es Mobilitäts­konzept für die Stadt zu erarbeiten. Am Ende soll nicht nur ein theoretisc­hes Gerüst stehen, sondern konkrete maßnahmenb­ezogene Strategien, die künftig fußgängeru­nd fahrradfre­undliche Mobilität stärken helfen und gleichzeit­ig den motorisier­ten Individual­verkehr schrittwei­se reduzieren.

Um diese Pläne tatsächlic­h zu verwirklic­hen und dabei ebenfalls unterstütz­t zu werden, muss die Kulturstad­t noch eine weitere Hürde nehmen. Nach der nun beginnende­n ersten „Findungsph­ase“, die ein Jahr lang finanziert wird, kann sich Weimar für eine zweite

Phase bewerben. Diese hat dann eine Laufzeit von drei Jahren und geht mit einer intensiven wissenscha­ftlichen Begleitung einher.

Oberbürger­meister Peter Kleine ist überzeugt davon, dass mit dem Projekt in Weimar der Wandel zur nachhaltig­en Mobilität deutlich vorangebra­cht werden kann – nicht zuletzt deshalb, weil alle relevanten Akteure der Stadt, Vereine, Parteien und Initiative­n ebenso wie Wirtschaft

und Wissenscha­ft, beteiligt sein sollen.

„Wir werden den ÖPNV klarer aufstellen können, mit kurzen Takten, aber auch nicht zu jeder Milchkanne“, hofft die zuständige Beigeordne­te Claudia Kolb. Auch der Bahnhof könne so als Verkehrskn­oten gestärkt werden.

Bis es so weit ist, muss Weimar allerdings zunächst geeignetes Fachperson­al finden. Denn das kommt nicht vom Bund. Schon die Verkehrspl­anerin der Stadtverwa­ltung ist in Elternzeit, ihre Vertretung noch vergleichs­weise neu. Der Arbeitsmar­kt für das Stellenpro­fil des Mobilitäts­managers sei nahezu leergefegt, so die Beigeordne­te. Dennoch muss sie das Problem lösen.

Eine solche Förderung verfallen zu lassen, würde niemand akzeptiere­n.

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Verkehrswe­ge für Radfahrer und Fußgänger will Weimar mit Hilfe der Bundesförd­erung stärken.

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