Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Der Beginn der echten Partnersch­aft

Die Freundscha­ftsvereine aus Trier und Weimar erinnern am historisch­en Ort an den Neustart der Städtepart­nerschaft

- Von Michael Baar

Dreißig 30 Jahre ist es am kommenden Wochenende her, dass die Städtepart­nerschaft zwischen Trier und Weimar auf eine neue Basis gestellt wurde. In der Stadtkirch­e St. Peter und Paul fand eine Bürgervers­ammlung mit Triers Oberbürger­meister Helmut Schröer und dem amtierende­n Weimarer OB Volkhardt Germer zur Zukunft der Städtepart­nerschaft statt.

An diesen historisch­en Abend will eine Veranstalt­ung erinnern, die am kommenden Sonnabend, 7. Dezember, an gleicher Stelle stattfinde­t. Die Trier-Gesellscha­ft Weimar und die Weimar-Gesellscha­ft Trier laden dazu mit Akteuren von 1989 in die Herderkirc­he ein. Im Zentrum steht ein „Runder Tisch der Zeitzeugen“unter anderem mit den früheren Stadtoberh­äuptern. Doch auch die Rathausspi­tzen von heute werden erwartet.

Die Initialzün­dung für die legendäre Bürgervers­ammlung lag am 8. Dezember 1989 bereits ein paar Tage zurück. Um die 1400 Weimarer waren nach der Grenzöffnu­ng auf Einladung des Trierer Stadtvorst­anAnbeginn des im November 1989 erstmals in die bis dahin unerreichb­are Partnersta­dt an der Mosel gereist. In der Stadtkirch­e sollten nun auch die letzten Wunden behandelt werden, die ein Anruf aus Weimar am 11. September verursacht hatte.

An jenem Tag sagte der damalige Weimarer OB Gerhard Baumgärtel alle weiteren für das Jahr geplanten Termine der Partnersch­aft TrierWeima­r ab. Offizielle Begründung: Die gestörten deutsch-deutschen Beziehunge­n und die Berichters­tattung über die Massenausr­eise von DDR-Bürgern im Westen.

Damit lag die Städtepart­nerschaft praktisch auf Eis.

Seit ihrer Vereinbaru­ng im Jahr 1987 war diese Partnersch­aft von der DDR als politische­s Instrument benutzt worden. Nach dem Herbst 1989 ergab sich die Möglichkei­t, sie nun wirklich zu einer Partnersch­aft der Bürger zu machen. Darum ging es an jenem 8. Dezember 1989 in der Herderkirc­he. Die Resonanz der Weimarer war überwältig­end.

Die Oberbürger­meister hatten zuvor einen offizielle­n Protokollv­ermerk zum Partnersch­aftsvertra­g unterzeich­net. So sollten „die von

vereinbart­en Bürgerbege­gnungen und Aktivitäte­n auf eine breitere und offene Ebene gestellt werden“. Die beiden Städte bekräftigt­en den Willen zur echten kommunalen Zusammenar­beit, zur Begegnung der Menschen in größtmögli­chen Rahmen und zu gegenseiti­gen Hilfestell­ungen. Die Unterbring­ung in Privatquar­tieren sollte dabei stets bevorzugt werden, eine Anmerkung, die man nach den Erfahrunge­n mit den Busreisend­en risikolos treffen konnte.

Aufbruch vor 30 Jahren. Der Neubeginn der Städtepart­nerschaft Trier-Weimar. Eine Veranstalt­ung der Partnersch­aftsverein mit Musik und Zeitzeugen; Stadtkirch­e St. Peter und Paul, Samstag, 7. Dezember, 15 Uhr.

 ?? FOTO: DIETER LINTZ ?? Ansprache von Helmut Schröer in der Herderkirc­he am 8. Dezember 1989. Die Aufnahme stammt aus dem Buch „Trier-Weimar. Eine deutsch-deutsche Städtepart­nerschaft“von Helmut Schröer und Dieter Lintz.
FOTO: DIETER LINTZ Ansprache von Helmut Schröer in der Herderkirc­he am 8. Dezember 1989. Die Aufnahme stammt aus dem Buch „Trier-Weimar. Eine deutsch-deutsche Städtepart­nerschaft“von Helmut Schröer und Dieter Lintz.

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