Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Laborchemie investiert 2 Millionen
Apoldaer Unternehmen will Arbeitsplätze sichern – und Leben retten
Laborchemie Apolda bereitet gerade eine 2 Millionen Euro schwere Investition vor. Der Grund für die Investition: Mitte 2021 fällt der einzige Rohstoff-Zulieferer weg, der zur Herstellung des wohl wichtigsten pharmazeutischen Wirkstoffes aus dem Hause Laborchemie benötigt wird – nämlich von DPenicillamin. Daraus wird das Medikament gegen Morbus Wilson hergestellt, das gegen die seltene Genkrankheit hilft. Unbehandelt sorgt der Defekt für organschädigende Kupferablagerungen im Körper und binnen weniger Jahre zum Tod. 70 Prozent der weltweit eingesetzten Präparate gegen „Morbus Wilson“beziehen den Wirkstoff aus Apolda. Gleichzeitig sorgt das Produkt für 35 bis 40 Prozent des Umsatzes von Laborchemie.
Da die Herstellung des Wirkstoffs in Wasser gelöstes Penizillin erfordert, am Markt aber dann nur noch als Feststoff zu bekommen ist, muss Laborchemie den Stoff buchstäblich nun selber lösen: unter Reinraumbedingungen. Baustart soll bereits Anfang 2020 sein und die Fertigstellung
im dritten Quartal des selben Jahres. Für die notwendigen Zertifizierungen, um Anlage und hergestellten Rohstoff zu testen, werde dann noch ein halbes Jahr gerechnet. „Man könnte hier von einer klassischen Verteidigungsinvestition sprechen“, so Michael Frey. Mitgeholfen hat dabei der da noch amtierende Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der Anfang dieses Jahres zu Besuch war.
Auch mit seiner Hilfe hat es mit der beantragten Landesförderung geklappt, die 20 Prozent der Kosten deckt.