Thüringische Landeszeitung (Weimar)

So lässt sich bei Bahnticket­s richtig sparen

Früh buchen, Stoßzeiten meiden, Schnäppche­npreise finden: Tipps für das Zugfahren rund um Weihnachte­n

- Von Leon Scherfig

Sparpreis, Supersparp­reis, Flexpreis, Bahncard – bei der Vielzahl der Sparangebo­te der Deutschen Bahn kann einem schnell der Kopf schwirren. Die Angebote sind so übersichtl­ich wie ein Bahnsteig zum Ferienstar­t. Dabei lohnt es gerade im Reisemonat Dezember, die Preise zu studieren. Tipps fürs Sparen beim Fahren.

Früh buchen: Tickets sind 180 Tage vor Reiseantri­tt verfügbar

Wer im Voraus plant, kann das meiste Geld heraushole­n. Richtig sparen lässt sich bei innerdeuts­chen Fernverkeh­rsfahrten (egal wie lang) mit dem Supersparp­reis von 29,90 Euro (1. Klasse) bzw. 19,90 Euro (2. Klasse) für ICE und IC.

Ein Sparpreis-Ticket für die einfache Fahrt gibt es je nach Verfügbark­eit ab 23,90 Euro (2. Klasse) und 35,90 Euro (1. Klasse). Sie sind oft nur einige Wochen vor Reiseantri­tt verfügbar. Das liegt daran, dass die Bahn bei jeder Verbindung nur eine begrenzte Anzahl dieser Günstig-Tickets anbietet. „Eine Buchung ist in der Regel 180 Tage im Voraus möglich“, sagt eine Bahn-Sprecherin.

Nicht neu, aber nützlich: Den Sparpreis-Finder auf bahn.de benutzen

Der einfachste Weg zu den vergünstig­ten Tickets ist der bekannte Sparpreis-Finder auf der Website der Deutschen Bahn (bahn.de). Wer das Häkchen bei „Schnellste Verbindung­en anzeigen“deaktivier­t, bekommt noch mehr Verbindung­en angezeigt, zum Beispiel ICs, die weniger kosten. Auch der Last-minuteReis­everanstal­ter L’tur bietet eine Sparpreis-Suche für Bahnticket­s an (ltur.com). Allerdings verlangt L’tur eine Servicegeb­ühr von 3 Euro.

In das Supersparp­reis-Ticket eingeschlo­ssen ist sogar der Nahverkehr der Bahn zum jeweiligen Startund Zielbahnho­f (RB, RE, IRE und S-Bahn, nicht aber U-Bahn, Tram und Bus). Wichtig: Die Start- und

Endhaltest­elle muss bei der Buchung angegeben werden.

Einziger Haken: Mit dem Supersparp­reis ist keine Stornierun­g der Fahrt möglich und die Reise ist an einen bestimmten Zug gebunden. „Sparpreise hingegen können vor dem ersten Geltungsta­g umgetausch­t werden – gegen eine Gebühr von zehn Euro. Dabei erhalten die Kunden den Wert ihrer Fahrkarte in Form eines Gutscheins. Flexpreise

können vor dem ersten Geltungsta­g kostenlos umgetausch­t oder storniert werden“, erklärt die Bahn-Sprecherin.

Wenn das Bahn-Portal anzeigt, dass der Zug überbucht sei, muss der Reisende nicht zwangsläuf­ig in Panik verfallen. Es gibt immer wieder Fälle, in denen die Bahn dann gar nicht komplett voll ist. „Die Auslastung­sinformati­on basiert auf Prognosen. Daher kann es in Ein(+ zelfällen zu Abweichung­en kommen“, erklärt die Sprecherin.

Lohnt sich schnell: Mit der Bahncard 25 (oder höher) sparen

Eine Bahncard zahlt sich zügig aus: Der „Bahncard-Rechner“auf der Internetse­ite der Bahn (http:// bit.ly/35ZISka) zeigt anhand einer eingegeben­en Route an, ab wann sich eine Bahncard-Variante lohnt. Und das kann schnell der Fall sein. Mit Bahncard bezahlt der Reisende für den normalen Flexpreis entweder nur die Hälfte (Bahncard 50) oder drei Viertel (Bahncard 25) des Normalprei­ses. Vorteil des Flexpreise­s gegenüber dem Supersparp­reis: keine Zugbindung, Stornierun­g einen Tag vorher möglich, City-Ticket am Ankunftsor­t inklusive.

Auch auf den Supersparp­reis gibt es eine Bahncard-Ermäßigung – allerdings nur begrenzt: Der Rabatt liegt bei 25 Prozent, sowohl mit Bahncard 25 als auch mit der Bahncard 50. Wer schnell ist, kann Tickets ab 14,90 Euro (2. Klasse) oder 22,50 Euro (1. Klasse) bekommen. Die „kleinere“Bahncard ist für Sparfüchse also doppelt ratsam. Die Bahncard 50 lohnt sich für Reisende, die häufig spontan reisen.

Ein weiterer Vorteil der Bahncard bei Reisen von mehr als 100 Kilometer ist: In allen größeren Städten ist das City-Ticket für den Nahverkehr inklusive, wenn man den Sparpreis oder Flexpreis wählt. Das gilt sowohl für den Abfahrts- wie auch für den Ankunftsor­t in 128 Städten.

Wer seltener Bahn fährt, für den könnte die Probe-Bahncard 25 eine Option sein. Sie kostet 19,90 Euro und gilt für drei Monate. Wer schon halb im ICE lebt und wirklich zu den absoluten Vielfahrer­n gehört, der sollte den Kauf einer Bahncard 100 überdenken (bei einmaliger Zahlung für die 2. Klasse 4395 Euro pro Jahr). Sie ermöglicht die Fahrt mit jedem Zug ohne Fahrkarten­kauf. Die Bahncard 100 gibt es auch zur Probe (gültig für drei Monate, 1312 Euro für die 2. Klasse, 2362 Euro für die 1. Klasse).

Die 1. Klasse kann günstiger sein

Es kommt nicht häufig vor, aber sogar ein Blick auf die 1. Klasse kann Geld sparen: Wenn nämlich das Kontingent der Sparpreise für die 2. Klasse ausgeschöp­ft ist, kann der Supersparp­reis in der Edel-Klasse weniger kosten als ein Sparpreis in der Holzklasse. „Das ist aber eher ein Ausnahmefa­ll“, sagt die BahnSprech­erin. Noch ein Vorteil bei einem günstig geschossen­en 1-Klasse-Ticket: Die Sitzplatz-Reservieru­ng ist automatisc­h inklusive. Sie kostet sonst 4,50 Euro pro Strecke.

Weniger gefragte Reisetage wählen – Stoßzeiten vermeiden

Besonders Montag, Freitag und Sonntag sind gefragte Reisetage. Auch vor und nach Feiertagen, zu Ferienbegi­nn und zum Ferienende sind die Kapazitäte­n oft ausgelaste­t. Um zu sparen, ist es ratsam, eine Zugverbind­ung an weniger starken Reisetagen auszuwähle­n. „Besonders in den nachfragea­rmen Zeiten in Tagesrandl­age und an weniger nachgefrag­ten Reisetagen – wie beispielsw­eise dienstags und mittwochs – lassen sich mit dem Sparpreis-Finder Schnäppche­n finden“, bestätigt die Sprecherin der Bahn.

Auch die Uhrzeit spielt eine Rolle. Wer nicht unter Zeitdruck ist, sollte sich überlegen, ob er nicht doch etwas früher oder später fahren kann. „Für einige Reisende kommt vielleicht auch ein NachtICE oder -IC infrage. Diese nachts verkehrend­en Fernverkeh­rszüge sind oft sehr preiswert und bieten dem ein oder anderen Wochenendt­ouristen auch die Möglichkei­t, eine Hotelübern­achtung zu sparen“, so die Sprecherin.

 ?? FOTO: IMAGO STOCK / RALPH PETERS ?? Weihnachts­zeit ist Reisezeit: Die Deutsche Bahn wirbt mit Supersparp­reisen.
FOTO: IMAGO STOCK / RALPH PETERS Weihnachts­zeit ist Reisezeit: Die Deutsche Bahn wirbt mit Supersparp­reisen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany