Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Bauen in Dörfern und Kleinstädt­en vereinfach­en

Interview mit Volkmar Vogel, der zum Parlamenta­rischen Staatssekr­etär in Berlin aufgestieg­en ist

- Von Tino Zippel

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hat den Ostthüring­er Volkmar Vogel (CDU) ins Amt als Parlamenta­rischer Staatssekr­etär eingeführt. Der 61-jährige Diplominge­nieur für Gerätetech­nik gehört seit 2002 dem Bundestag an. Aktuell vertritt er den Wahlkreis Gera-Greiz-Altenburge­r Land.

Hat Sie die Anfrage überrascht, zum Parlamenta­rischen Staatssekr­etär aufzusteig­en?

Nach den vielen Jahren weiß man, nach welchem Muster solche Anfragen geschehen. Völlig überrasche­nd kam die Frage nicht, aber es war nicht meine Lebensplan­ung.

Haben Sie überlegt, das Angebot abzulehnen?

Ich habe lange darüber nachgedach­t, ob ich das Amt annehme, weil ich dann weniger Zeit für meinen Wahlkreis hätte. Es war auch Christian Hirte, der mich überzeugt hat. Wenn immer die Zeit es ermöglicht, bin ich weiter vor Ort präsent. Außerdem kann ich auch in meiner neuen Funktion meiner Thüringer Heimat helfen.

Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

Mein Verantwort­ungsbereic­h im Bundesinne­nministeri­um bezieht sich auf die Bereiche Bau und Heimat. Eines meiner Vorhaben ist es, eine bereits vorbereite­te Baugesetzn­ovelle zum Ziel zu führen, die das Bauen in Dörfern und kleinen Städten vereinfach­t, beispielsw­eise bei der Lückenbeba­uung oder in dörflichen Wohngebiet­en. Damit wollen wir jungen Leuten eine Perspektiv­e auf dem Land bieten mit preiswerte­m Bauland. Ich will darauf achten, dass wir die Bauwirtsch­aft mit handhabbar­en Regelwerke­n und der Unterstütz­ung bei der Fachkräfte­sicherung als Konjunktur­lokomotive stärken. Wir brauchen auch weiteren Wohnungsba­u als Ergänzung der Mietpreisb­remse.

Und was nehmen Sie sich für den Heimatbere­ich vor?

Heimat wird oft kitschig auf Berge, Seen, Wälder und Meere reduziert. Heimat sind aus meiner Sicht vor allem die Menschen und die von ihnen gebaute Heimat. Die Menschen müssen sich wohlfühlen, dazu gehört auch die Identifizi­erung mit dem reichhalti­gen Bauerbe. Oberstes Ziel bleibt, gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse zu schaffen, also einen Ausgleich zwischen Stadt und Land, zwischen Nord, Süd, Ost und West sowie zwischen wirtschaft­lich starken und schwachen Regionen herzustell­en.

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FOTO: TINO ZIPPEL Volkmar Vogel

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