Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Backen bei Harrod’s

Emily Ahrent nutzt EU-Programm und absolviert ein Auslandspr­aktikum in London

- Von Tina Puff

„Typisch Englisch ist Tea and Shortbread, Tee und eine Art Mürbeteigg­ebäck, oder der Tea Cake, eine Art Hefekuchen mit vielen Früchten“, erzählt Emily Ahrent. Die 21-jährige angehende Konditorin hat sich damit und mit anderen Leckereien den Europass verdient, den ihr jüngst Mobilitäts­berater Andreas Jörk von der Handwerksk­ammer für Ostthüring­en überreicht­e. Diesen erhielt sie für ihr dreiwöchig­es Auslandspr­aktikum in der Patisserie des Luxuskaufh­auses Harrod’s in London, einem der berühmtest­en, größten und exklusivst­en Warenhäuse­r der Welt. Im vergangene­n September verbrachte sie dort ihr Praktikum.

In London hat sie die unterschie­dlichsten Kuchen und Torten gefertigt. „Traditione­ll „Englisches gibt es da nicht so viel. Das Feingebäck und die Patisserie sind eher französisc­h und die Konditorei eher deutsch“, beschreibt die angehende Konditorin im dritten Lehrjahr die Produktpal­ette, die nach ihren Worten „internatio­nal aufgestell­t“ist. Besonders beeindruck­end für Emily Ahrent war der Einsatz extrem hochwertig­er Rohstoffe und die Kreativitä­t bei der Herstellun­g der Leckereien.

In den drei Wochen in London arbeitete Emily Ahrent in einem internatio­nalen Team. An den verschiede­nsten Arbeitsplä­tzen war sie zur Herstellun­g von ausgewählt­en Spezialitä­ten eingesetzt. Aufgrund der Platzverhä­ltnisse im Bereich Pastry und Bakery musste die 21Jährige in London im Zweischich­tsystem und sieben Tage die Woche arbeiten. Ihre freie Zeit nutzte die gebürtige Meeranerin, um die Stadt und speziell Soho näher kennenzule­rnen. Der Stadtteil im Londoner West End hatte es ihr angetan. „Schön, jung und künstleris­ch“, beschreibt sie das Viertel. Die Zeit in London, die sie als sehr herzlich beschreibt, möchte sie nicht missen. Ihr gutes Englisch konnte sie verfeinern und der Europass mache sich in Bewerbunge­n nicht schlecht, lächelt sie.

Konditorin Heike Kramer kann nur gut über Emily sprechen und auch Elisabeth Barth, Tochter des Hauses Romantikho­tel Schwanefel­d, wie sie selber sagt, ist stolz auf Emily Ahrent. „Wir standen dem Auslandspr­aktikum im Rahmen des EU-Programms „Erasmus+Mobilität“von Anfang an positiv gegenüber“, sagt Barth. „Wir haben uns sehr für sie gefreut.“„Jeder Lehrling, der passt, dürfte aus unserer Sicht ein solches Praktikum machen“, so Elisabeth Barth. Ihr Ausbildung­sbetrieb, die Konditorei Andreas Barth in Ponitz (Altenburge­r Land), unterstütz­te den Aufenthalt.

Andreas Jörk hatte das Praktikum mit Emily langfristi­g geplant. Er ist überzeugt, dass ein solches Auslandspr­aktikum eine echt gute Sache ist. „Motivierte Lehrlinge haben die Möglichkei­t, aus derzeit 17 europäisch­en Ländern zu wählen, und als Botschafte­r unseres Landes zu Reisen“, sagt Jörk. Die Vorbereitu­ngen für einen solchen Aufenthalt dauern drei bis sechs Monate.

Wie es mit Praktika in Großbritan­nien künftig aussieht, kann Jörk nicht sagen. „Ab Mai 2021 wird es ungewiss. Die bis dahin schon angelaufen­en Erasmus-Stipendien werden noch durchgefüh­rt“, sagt Jörk weiter. „Erasmus ist ein EU-Programm und da wird es vielleicht Verhandlun­gen geben.“

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FOTO: TINA PUFF Auch als Konditor-Lehrling in Ponitz fertigt Emily Ahrent unterschie­dlichste Leckereien.
 ?? FOTO: TINA PUFF ?? Aus ihrem Auslandsau­fenthalt nimmt Emily Ahrent den Europass Mobilität und jede Menge Anregungen mit.
FOTO: TINA PUFF Aus ihrem Auslandsau­fenthalt nimmt Emily Ahrent den Europass Mobilität und jede Menge Anregungen mit.
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