Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Corona-Krise setzt den Airlines zu
Umsatzausfälle in Milliardenhöhe
Der Ausbruch des Coronavirus führt bei den Fluggesellschaften zu milliardenschweren Umsatzausfällen. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO geht in einer ersten Schätzung von vier bis fünf Milliarden Dollar (3,7 bis 4,6 Milliarden Euro) für das erste Quartal aus. Die ökonomischen Auswirkungen dürften damit nach Einschätzung der UN-Sonderorganisation stärker ausfallen als bei der Sars-Epidemie im Jahr 2003.
Der Organisation zufolge haben ausländische Airlines ihr Angebot zum chinesischen Festland inzwischen um 80 Prozent reduziert, während die heimischen Carrier 40 Prozent weniger internationale Verbindungen anbieten. Rund 70 Gesellschaften hätten ihr Angebot ganz unterbrochen, weitere 50 die Verbindungen ausgedünnt.
Lufthansa-Gruppe verlängert Flugpausen nach China
Am Freitag gaben die LufthansaGruppe, die skandinavische SAS und Finnair weitere Verlängerungen ihrer Flugpausen bekannt. Die Airlines wollen nun bis 28. März das chinesische Festland überhaupt nicht mehr anfliegen. Zuvor hatte es Absagen bis Ende Februar gegeben.
In den Umsatzschätzungen sind laut ICAO weder das Frachtgeschäft noch Inlandsflüge noch die in Mitleidenschaft gezogenen Verbindungen nach Hongkong, Macao oder Taiwan berücksichtigt. Umsatzverluste durch ausbleibende chinesische Touristen würden ebenfalls in Milliardenhöhe in Japan und Thailand erwartet.