Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Inder zieht’s in die Hochschulstädte
Zahl der Thüringer schrumpft. Nur Erfurt, Weimar und Weimarer Land mit Einwohner-Plus
Die Zahl der Thüringer schrumpft weiter. Sie verringerte sich im vergangenen Jahr um knapp 9800 auf exakt 2.133.378. Das belegen die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes.
Der Rückgang betrug 0,5 Prozent und lag damit etwa auf dem Niveau von 2018 mit 0,4 Prozent. Nur Weimar (0,2 Prozent beziehungsweise 138 Personen) und Erfurt (0,1 Prozent/282 Personen) sowie der Kreis Weimarer Land (0,3 Prozent/209
Personen) verbuchten im Freistaat einen leichten Zugewinn.
Die größten Rückgänge in Relation zur Einwohnerzahl mussten der Landkreis Sonneberg (-1,2 Prozent/-693 Personen), Gera (-1,1 Prozent/-1 027 Personen) und der Kyffhäuserkreis (-1,1 Prozent/-797 Personen) hinnehmen.
Grund für den Schwund ist, dass mehr Thüringer sterben als geboren werden. Das sorgte für einen Verlust von etwas mehr als 12.500 Menschen. Das konnte auch nicht dadurch ausgeglichen werden, dass mehr Menschen nach Thüringen kamen als wegzogen.
Aus dem Ausland wurde 2019 ein Wanderungsgewinn von 7145 Personen verbucht (2018: 8430 Personen). An der Spitze lag dabei Rumänien mit 1290 Personen. Mit Abstand folgen Syrien (784 Personen), Indien (552 Personen), Polen (481 Personen) und die Türkei (449 Personen).
Auffällig ist den Statistikern zufolge, dass sich der Wanderungsgewinn gegenüber Polen und Bulgarien im Vergleich zu 2018 etwa halbierte, während er sich gegenüber Indien mehr als verdoppelte.
91,2 Prozent aller Zuzüge aus Indien (636) betreffen die sechs Hochschulstädte Nordhausen (27,2 Prozent), Jena (25,9 %), Ilmenau (11,8%), Schmalkalden (11,0 %), Weimar (8,0 %) und Erfurt (7,7 %). So lasse sich anhand der Daten, die keine Informationen zur Qualifikation liefert, nachweisen, „dass Indien als Herkunftsland von hoch qualifizierten Zuwanderern auch in Thüringen erheblich an Bedeutung gewonnen hat“, heißt es.