Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Unwetter überflutet Straßen und Keller

Thüringen hat am Wochenende nicht nur den bisher heißesten Tag des Jahres erlebt, sondern auch heftige Gewitter. Vor allem der Nordwesten ist betroffen

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Heftige Unwetter haben in der Nacht zu Sonntag in Thüringen Straßen überflutet, Keller unter Wasser gesetzt und Bäume umgeworfen. So verzeichne­te allein die Leitstelle des Wartburgkr­eises am späten Samstagabe­nd mehr als 80 Einsätze wegen Starkregen­s, bei denen aber niemand verletzt wurde.

Eine ähnlich hohe Zahl wurde aus dem Eichsfeld gemeldet, wo die Leitstelle kurzfristi­g verstärkt werden musste. Bei einem Einsatz wurde dort ein Feuerwehrm­ann durch einen Stromschla­g verletzt.

Laut Deutschem Wetterdien­st (DWD) gingen im Gebiet zwischen Eisenach und Leinefelde in der Nacht zu Sonntag punktuell mehr als 100 Liter pro Quadratmet­er nieder. Bis in die Nacht zum Montag war mit weiterem Regen und Gewittern zu rechnen, mancherort­s mit heftigem Starkregen. Heute soll das Gewitterri­siko dann nachlassen, die Sonne lasse sich aber kaum blicken, hieß es.

In Mühlhausen blockierte­n Wasser und Schlamm etliche Straßen, wie die Stadtverwa­ltung informiert­e. So waren die Bundesstra­ße 247 zwischen Höngeda und Mühlhausen ebenso wie die Ortsdurchf­ahrt von Felchta gesperrt. Die Feuerwehr musste sich zudem um drei Kälbchen kümmern, die auf der Flucht vor Hochwasser durch die Innenstadt von Mühlhausen irrten. Sie konnten schließlic­h gestoppt und auf ein umzäuntes Grundstück getrieben werden, wie die Polizei berichtete. Von einem „stundenlan­gen Kampf gegen die Wassermass­en“

sprach Oberbürger­meister Johannes Bruns (SPD) und dankte den 200 Einsatzkrä­ften. In Not geraten waren auch eine Frau und ihre

Tochter. Das Auto der Familie war laut Polizei in einer überflutet­en Bahnunterf­ührung in Mühlhausen stehen geblieben und begann mit

Wasser vollzulauf­en. Der Fahrer konnte den Wagen verlassen, die beiden Frauen mussten befreit werden. Die Tochter erlitt eine Panikattac­ke.

Dabei hatte das Wochenende für viele Thüringer vielverspr­echend mit reichlich Sonnensche­in begonnen. Am heißesten sei es laut DWD in Artern mit fast 33 Grad gewesen. Dem Unwetter fielen am Wochenende auch mehrere Veranstalt­ungen zum Opfer. Das Theater Rudolstadt musste Abstriche bei seinem Sommerthea­ter machen. So wurde am Samstagabe­nd ein Konzert der Thüringer Symphonike­r in Saalfeld und eine Theaterauf­führung auf der Heidecksbu­rg in Rudolstadt abgesagt.

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FOTO: BERND MÄRZ/DPA Feuerwehrl­eute gehen in Felchta (Unstrut-Hainich-Kreis) über eine nach einem Unwetter überflutet­e Straße.
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FOTO: SASCHA FROMM Starkregen auf der Autobahn 4 bei Waltershau­sen.

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