Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Fernwärme oder eigene Heizungsanlage?
Wir wollen ein Haus bauen und stehen vor der Frage, ob wir es an das Fernwärmenetz anschließen oder lieber eine eigene Heizungsanlage einbauen sollen?
s antwortet Ramona Ballod, Referatsleiterin Energie, Bauen, Nachhaltigkeit:
Beim Heizen mit Fernwärme erfolgt keine Verbrennung im eigenen Haus. Sie benötigen also keinen Heizkessel, Tank oder eigenen Schornstein, sondern lediglich eine kleine Fläche für die Fernwärmeübergabestation. Das spart nicht nur Platz, sondern auch Investitionskosten sowie die damit verbundenen Zinskosten. Zudem entfällt weitgehend auch der Kontroll- und Wartungsaufwand einer eigenen Heizung.
Diese kapital- beziehungsweise betriebsgebundenen Kosten müssen bei einem Kostenvergleich verschiedener Heizungssysteme zusätzlich zu den eigentlichen Brennstoffkosten berücksichtigt werden. Ein weiterer Faktor, den es zu bedenken gilt: Heizen Sie mit Gas oder Holzpellets, sind Sie bei der Wahl des Anbieters frei. Fernwärmeversorger hingegen ha
ben innerhalb eines Netzes eine Quasi-Monopolstellung. Fernwärmekunden können den Anbieter meist weder frei wählen, noch ihn im Verlauf der Zeit wechseln, etwa wenn eine Preiserhöhung ansteht.
Und selbst wenn ein Wechsel auf ein anderes Energiesystem in Zukunft möglich wäre, ist er ohne Keller und Schornstein nahezu unrealisierbar. Gerade die Preisänderungsklausel im Fernwärmevertrag sollte deshalb genau unter die Lupe genommen werden: Ist die Klausel verständlich? Nimmt sie Bezug auf die tatsächlichen Energiequellen? Entspricht sie den rechtlichen Anforderungen?
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