Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Ein Tor Unterschied
Abstiegskampf spitzt sich zu: Bremen rückt an Düsseldorf heran. Mainz in Not. Paderborn fast weg
Wenn es nichts werden sollte mit dem Klassenerhalt für Fortuna Düsseldorf, dann dürfte Uwe Rösler des Öfteren an den 13. Juni zurückdenken. Dortmund beherrscht, zweimal am Pfosten gescheitert, in der fünften Minute der Nachspielzeit das 0:1 kassiert – ein exemplarischer Spielverlauf für die Rheinländer in dieser von Pech und Unvermögen geprägten Saison.
„Ich bin selten sprachlos. Heute bin ich es“, sagte Rösler nach dem 0:1 gegen den hohen Favoriten. Anstatt an den letzten drei Spieltagen noch Platz 15 und die direkte Rettung ins Visier zu nehmen, droht mehr denn je der Verlust des RelegaDüsseldorf tionsplatzes und damit der Sturz in Liga zwei. Um ein Törchen ist die Fortuna nur noch besser als Werder Bremen, das sich mit 5:1 in Paderborn den Frust der letzten Monate von der Seele schoss – und den Abstieg der Ostwestfalen angesichts von acht Punkten Rückstand auf Rang 16 quasi besiegelte.
Mit zehn Punkten seit dem ReStart ist Werder das formstärkste
Team im Keller. Düsseldorf, das allein nach Führungen 24 (!) Punkte verspielte, sammelte im Vergleichszeitraum lediglich sechs Zähler.
In den verbalen Angriffsmodus wollte Werder-Trainer Florian Kohfeldt aber nicht schalten. „Es gibt keinen Grund, in irgendeine Form der Euphorie zu verfallen. Wir sind immer noch auf einem Abstiegsplatz“, sagte Kohlfeldt. „Wir brauchen auf jeden Fall noch Siege.“Zumindest am Dienstag (20.30 Uhr) gegen Bayern dürfte das schwierig werden, danach warten mit Mainz und Köln Gegner auf Augenhöhe. Auch Mainz droht nach dem 0:1 am Sonntag gegen Augsburg der Absturz. Drei Punkte liegen die 05-er nur noch vor Fortuna und Werder.
steht vor einem vergleichbar anspruchsvollen Restprogramm. Am Mittwoch (20.30 Uhr) geht es nach Leipzig, danach folgen Augsburg und Union Berlin. Rösler schöpft Mut aus „dieser Leistung und immer noch aus der Tabelle“.
Diese weist Paderborn als mit Abstand schlechtestes Team aus. Ein Bild, das Samstag die Realität widerspiegelte. Coach Steffen Baumgart war „maßlos enttäuscht“und „traurig“nach einem Tag, an dem seine Mannschaft „keine Antworten auf nichts gehabt“habe.
Am Dienstag bei Baumgarts alter Liebe Union Berlin könnte der Abstieg besiegelt werden. Dann bliebe dem SCP nicht viel mehr als breite Anerkennung aus der Branche.