Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Weimar prüft alle Optionen
Fußball: Vorstand des SC 03 spricht sich weiterhin für einen außerordentlichen Verbandstag aus
Das Hin und Her rund um einen möglichen Abbruch der Fußballsaison auch im Herrenbereich geht weiter. Vergangene Woche wies das Sportgericht des Thüringer Fußball-Verbandes die Beschwerde des SC 03 Weimar gegen den Fortführungsbeschluss vom 5. Mai zurück – nun prüfen die Goethestädter weitere Mittel, um dagegen vorzugehen.
Noch fehlt die schriftliche Urteilsbegründung, überzeugend sei es aber nicht, was mündlich als Begründung vorgetragen wurde. Der Vorstand des SC 03 habe deswegen nach einer ersten Analyse entschieden, „verschiedene gerichtliche aber auch außergerichtliche Handlungsoptionen zur Weiterverfolgung unseres Ziels“zu definieren, wie es in einer Stellungnahme des Verbandsligisten heißt. In den nächsten Tagen werde man alle Optionen diskutieren und prüfen.
Verein ist zuversichtlich, einen Verbandstag einzuberufen
Es ist vor allen Dingen ein Punkt, auf dem die Weimarer Hoffnungen auf eine Kehrtwende beruhen: Man halte nämlich die Einberufung eines außerordentlichen Verbandstages für unabdingbar, um ein rechtssicheres Votum der Vereine über einen Abbruch oder die Fortführung der Spielzeit zu erlangen. Diese Zusammenkunft aller Thüringer
Klubs sei das einzig richtige und satzungskonforme Forum für eine Entscheidung mit einer solchen Tragweite. Man bleibe zuversichtlich, dass es gelinge, einen solchen Verbandstag einzuberufen. Eingedenk der „verhärteten Fronten im Thüringer Fußball“wolle man weiterhin dafür kämpfen.
Denn: Nur bei einem Verbandstag könnte das Für und Wider besprochen, alle Meinungen angehört und ein fundiertes Ergebnis erzielt werden. Das durchgeführte Webinar mit anschließendem Online-Votum sei dagegen ungeeignet – so der Standpunkt des SC 03, der sich einiger Unterstützung in der Thüringer Fußball-Landschaft sicher sein kann.
Zuletzt wurde eine Petition vom Marbacher Lars Sänger gestartet, die man online unterzeichnen kann, um den TFV noch einmal von seiner Entscheidung, die Spielzeit im Herbst fortzuführen, abzubringen. Stand gestern fanden sich für dieses Ansinnen über 2000 Unterstützer – allerdings ist dieses Resultat wenig repräsentativ, da jedermann mit wenigen Klicks dabei sein kann, also auch jene, die nicht direkt betroffen sind.
Eine Online-Abstimmung des Verbandes unter allen Vereinen hatte dagegen im Mai ein anderes Bild ergeben, damals fand sich eine Mehrheit für eine Fortsetzung der Spielzeit. Ein Quorum, das nun arg ins Wanken zu geraten scheint.