Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Landwirte starten Ernte

Getreide wächst in Thüringen auf mehr als 350.300 Hektar

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Thüringens Bauern starten in die Getreideer­nte. Die Gerste sei reif, sagte der Ackerbau-Experte des Landesbaue­rnverbande­s, André Rathgeber. „Die Witterung muss ein paar Tage warm und trocken sein, damit wir dreschen können.“

Nach Angaben des Verbandes sind im Norden des Freistaats Anfang dieser Woche die ersten Mähdresche­r aufs Feld gerollt. Die anderen Regionen sollen in den nächsten Tagen oder spätestens kommende Woche folgen. Nach jetzigem Stand rechnen die Landwirte insgesamt mit leicht unterdurch­schnittlic­hem Ertrag. Rathgeber: „Die Ernte wird nicht optimal, aber auch keine Katastroph­e wie 2018, als extreme Hitze und Trockenhei­t die Bestände regelrecht verbrannt haben.“Die Pflanzen auf den Feldern hätten auch dieses Jahr anfangs unter Trockenhei­t gelitten. Im Winter habe es zu wenig geregnet und geschneit, sodass der Wasservorr­at im Boden nach den vorangegan­genen Trockenjah­ren sehr gering gewesen sei, erläuterte der Fachmann. Im Frühjahr habe in einigen Regionen zusätzlich Frost geschadet. „Bei diesen Kulturen ist deswegen mit weniger Ertrag zu rechnen.“Regen und kühle Witterung vor allem im Juni seien für die anderen Kulturen dann aber „Gold wert“gewesen, sagte Rathgeber. „Da hat die Natur Zeit gehabt, sich zu entwickeln.“Für Gerste und Raps sei dies zwar zu spät gewesen, andere Feldfrücht­e wie Weizen, Sommergers­te, Mais, Kartoffeln und Zuckerrübe­n hätten aber stark profitiert. Und auch Wiesen und Weiden stehen ihm zufolge seither wieder besser im Saft.

Der Anbau von Getreide ist nach Zahlen des Landesamte­s für Statistik im Vergleich zu 2019 um sieben Prozent geschrumpf­t -- dieses Jahr sind es rund 350.300 Hektar. Das ist weit mehr als die Hälfte der von den Bauern bearbeitet­en Fläche. Wichtigste Getreidear­t ist Winterweiz­en mit 198.400 Hektar. Gedroschen wird in den nächsten Wochen auch der Raps, der auf rund 100.200 Hektar in Thüringen gedeiht. Zuerst wird von den Bauern traditione­ll die Wintergers­te vom Feld geholt. Sie dient als Tierfutter.

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