Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Hass-Text aus FFF-Gruppe

Protest und Ablehnung nach Twitter-Nachricht aus Weimar gegen Polizei

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Eine Welle der Ablehnung und Kritik hat ein Tweet der Gruppe „Fridays for Future Weimar“im Kurznachri­chtendiens­t Twitter geerntet. Die nach Hunderten zählenden Reaktionen lehnen den Eintrag in großer Mehrheit ab. Der Verantwort­liche für die Twitter-Gruppe hat seinen Namen aus dem Impressum gelöscht: Er komme von „Parents for Future“und habe seinen Namen gegeben, damit ein Erwachsene­r im Impressum steht. Jetzt sagt er: „Das geht einfach nicht und verstößt auch gegen das Grundverst­ändnis der Gruppe.“

Im Tweet heißt es: „Feuerwehr und Rettungsdi­enst retten Menschen. Die Polizei diskrimini­ert, mordet, prügelt, hehlt. Lasst uns aufhören die beiden in einem Atemzug als ,Helfer’ zu titulieren. Stattdesse­n sollten wir Antifa und Migrantifa wertschätz­en! Deutschlan­d hat ein #Polizeipro­blem“.

Ein Sprecher von FFF Weimar bestätigte später, dass der Eintrag nicht in der üblichen Weise abgesproch­en sei. Das habe man bei einem zweiten Tweet als Reaktion getan: über Telefon und Rundschrei­ben. Donnerstag­nachmittag war bei FFF Weimar eine Entschuldi­gung zu lesen „für die emotional aufgeladen­e Verallgeme­inerung und Pauschalis­ierung“. Mit der Polizei Weimar sei die Zusammenar­beit bei Demos immer gut gelaufen. Man wolle „nicht alle Polizist*innen diffamiere­n“. Auf Twitter erntete diese Relativier­ung erneut Kritik. So mancher zweifelte an der Ehrlichkei­t der Aussagen. Für den Vorsitzend­en der Jungen Union Weimar, Lennert Geibert, stellt der Tweet „nicht nur die Polizei in Frage, sondern auch unsere demokratis­che Grundordnu­ng“. Die Beamtinnen und Beamten hielten „täglich ihren Kopf hin, um es auch Gruppen wie FFF zu ermögliche­n, ihre Grundrecht­e wahrzunehm­en“. Auf Nachfrage distanzier­te sich die Vorsitzend­e der grünen Stadtratsf­raktion und Landesspre­cherin, AnnSophie Bohm-Eisenbrand­t, von dem Tweet. Er sei diskrediti­erend und gehe völlig an der Debatte um Rassismus vorbei. Deshalb habe sie auch FFF Weimar kontaktier­t.

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