Thüringische Landeszeitung (Weimar)

„Unter Berlinern ist das kein Problem“

Interview mit René Klingbeil vor dem Abschied als Teamchef beim FC Carl Zeiss Jena

- Von Tino Zippel

Für René Klingbeil (39) wird die Partie gegen die SG Sonnenhof Großaspach am Sonnabend das letzte Spiel als Teamchef des FC Carl Zeiss Jena (Anstoß um 14 Uhr als Geisterspi­el). In der neuen Saison arbeitet er als Co-Trainer von Dirk Kunert.

Mit dem Spiel gegen Sonnenhof Großaspach endet Ihre Tätigkeit als Teamchef. Gehen Sie mit Wehmut zurück in die zweite Reihe?

Nein, ich bin dankbar, dass der Verein uns die Möglichkei­t gegeben hat. Ich bin ein junger Trainer, der noch viel lernen muss. Die Zeit war sehr intensiv. Die Aufgabe hat mir viel Spaß gemacht. Cheftraine­r Kenny Verhoene und ich haben die Köpfe eng zusammenge­steckt und uns Mühe gegeben, alles auf einen guten Weg zu bringen.

Wie war die Zusammenar­beit?

Auf Augenhöhe und sehr gut. Kenny hat ein gutes Auge, ist Fußballleh­rer und hat Erfahrung. Das haben wir genutzt, jeder hat sich gut eingebrach­t. Wir haben in Sachen Fußball die gleiche Denkweise.

Wie sehr grämt Sie die Bilanz?

Mit dem Sieg gegen Zwickau und dem Beinahe-Sieg gegen Mannheim war der Start im Februar sehr gut. Nach drei Niederlage­n kam die Corona-Pandemie. Die Partien nach der Pause muss man ganz speziell sehen. Wir waren eines der letzten Teams, das einsteigen konnte. Fünf Tage Gruppentra­ining und fünf Tage Mannschaft­straining reichen nach einer so langen Pause nicht aus. Zudem saßen wir nur im

Bus wegen der Auswärtshe­imspiele. Trotzdem gab es mit dem Spiel in Rostock nur eine Partie, in der uns der Gegner brutal dominiert hat. Wir waren immer nah dran etwas zu holen. Unter diesen Vorzeichen geht die Bilanz in Ordnung.

Hat Sie die Tätigkeit abgeschrec­kt, weitere Trainersch­eine zu machen?

Nein, keinesfall­s. Den Weg möchte ich weiter gehen, auch wenn er noch weit ist.

Über welchen Spieler freuen Sie sich besonders, wenn er mit in die Regionalli­ga geht?

Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, einige Spieler zu halten, um einen gewissen Stamm zu haben. Sportdirek­tor Tobias Werner ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche am Arbeiten, um den Kader mit Dirk Kunert zusammenzu­stellen.

Stimmt die Chemie mit dem neuen Trainer?

Unter Berlinern ist das kein Problem. Wir haben uns schon getroffen und viel telefonier­t.

Bereits im August soll die Saison in der Regionalli­ga starten. Wie schalten Sie vorher ab?

Die Pause wird sehr, sehr kurz. Aber wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht. Wer Leidenscha­ft mitbringt, der wird auch eine kurze Pause verkraften.

Fahren Sie in den Urlaub?

Nein, das haben wir nicht geplant, weil meine Tochter noch bis zum 17. Juli zur Schule gehen muss und auch meine Frau als Schulbegle­iterin arbeitet. Wir bleiben im Erzgebirge und nutzen dort die gemeinsame Zeit.

 ?? FOTO: TINO ZIPPEL ??
FOTO: TINO ZIPPEL

Newspapers in German

Newspapers from Germany