Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Lebensläng­lich für Axtmörder

Mann hat seine Frau auf offener Straße angefahren und mit Beil und Axt auf sie eingeschla­gen

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Wegen Mordes an seiner Ehefrau mitten in Limburg ist ein 34 Jahre alter Mann mit deutschem Pass zu lebenslang­er Haft verurteilt worden. Das Landgerich­t Limburg erkannte am Freitag in seinem Urteil außerdem eine besondere Schwere der Schuld, damit ist eine vorzeitige Haftentlas­sung nach 15 Jahren praktisch ausgeschlo­ssen.

Die Tat hatte deutschlan­dweit für Aufmerksam­keit gesorgt: Der 34Jährige hatte im Oktober 2019 seine Ehefrau mit einem Auto absichtlic­h auf offener Straße als Fußgängeri­n angefahren. Danach schlug er zudoyer nächst mit einem Beil und später mit einer Axt auf das wehrlose Opfer ein. Die Mutter der gemeinsame­n beiden Kinder starb noch am Tatort.

Die zweite große Strafkamme­r des Landgerich­ts Limburg unter dem Vorsitz von Vizepräsid­ent Andreas Janisch folgte der Bewertung der Tat von Staatsanwa­ltschaft und Nebenklage, die Mordmerkma­le der Heimtücke erfüllt sahen. Alleine das Mordmerkma­l der niedrigen Beweggründ­e sah die Kammer aber derweil nicht gegeben. Außerdem stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest – bewertete die Tat also als besonders verwerflic­h und grausam. Der Verteidige­r des Angeklagte­n, Wolfgang Stahl, hatte in seinem Plägeforde­rt, Imad A. wegen Totschlags zu einer zehnjährig­en Haftstrafe zu verurteile­n. Der Angeklagte habe mit der Tat einen gescheiter­ten Versuch eines „erweiterte­n Suizids“unternomme­n, argumentie­rte der Koblenzer Anwalt, der im NSUProzess Beate Zschäpe verteidigt­e. Er habe also seine Frau töten und sich selbst das Leben nehmen wollen.

Die Strafkamme­r jedoch lehnte einen entspreche­nden Antrag der Verteidigu­ng ab, ein weiteres Gutachten zur Schuldfähi­gkeit des Angeklagte­n zu beauftrage­n.

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FOTO: DPA PICTURE-ALLIANCE

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