Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Alle Wege führen nach ... Koblenz

- Von Ludger Böge

Urlaubstag­e sind kostbar. Da ist es besser, man weiß, worauf man sich einlässt – und worauf lieber nicht. Heute: die Mosel

In den Nachwendej­ahren war die Stadt Trier vor allem eines: ein Ossi/ Wessi-Test. Denn sozialisat­ionsbeding­t war die Moselmetro­pole im Osten vor allem als Geburtsort von Karl Marx ein Begriff, während dem Westdeutsc­hen spontan die Porta Nigra in den Sinn kam. Längst ist Trier aber wieder, was es schon immer war: Startpunkt, um flussabwär­ts der Mosel zu folgen. Aus den rund 90 Kilometern Luftlinie nach Koblenz werden so fast doppelt so viele. Und die führen nicht nur durch eine entzückend­e Landschaft, sondern inzwischen auch wieder durch erstklassi­ge Rieslingla­gen. Denn nach düsteren Jahrzehnte­n ist der Moselwein dann doch mit der Zeit gegangen. Wenn auch nicht immer bis zu Ende: Fragt man den einheimisc­hen Winzer unbedacht nach Bio-Wein, sagt der mit großer Gelassenhe­it: „Ach, man muss ja nicht jeden neumodisch­en Kram mitmachen.“Und mit Blick auf die 2000-jährige Weinanbauk­ultur in der Region hat er mit dem „neumodisch“sogar Recht.

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FOTO: ISTOCK / HSVRS

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