Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Auftakt für den Thüringer Orgelsommer
Programm wegen Corona angepasst
Von Barock- bis Filmmusik, von Improvisation über Klezmer bis Tango: Trotz Corona-Beschränkungen bietet der Thüringer Orgelsommer dieses Jahr erneut mehr als 30 Konzerte an verschiedenen Orten. Zum Auftakt am heutigen Samstag in der Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Arnstadt bringen der Bass-Bariton Klaus Mertens und Organist Jörg Reddin Werke von Bach, Grandi, Rheinberg, Reger und Beethoven zu Gehör.
Zum Abschluss am 26. Juli ist in Gotha ein Orgelsommerfest geplant, bei dem unter anderem Melodien von Abba, Queen und Musik aus den Harry-Potter-Filmen auf der Kirchenorgel erklingen.
Zur Eröffnung in Arnstadt hat sich Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit einem Grußwort angekündigt. Er übernahm die Schirmherrschaft über die Konzertreihe. Gerade Kirchen, so Ramelow vorab, seien wegen ihrer Größe und ihrer tragfähigen Akustik ideale Orte für erste Schritte zurück ins Kulturleben. „Ich bin überzeugt, dass die Konzerte des Orgelsommers für viele kulturell ausgehungerte Menschen eine beglückende Erfahrung werden“, ließ er mitteilen.
Die Konzerte würden coronabedingt mit kleinen Besetzungen gestaltet und dauerten selten länger als eine Stunde, sagte der künstlerische Leiter des Orgelsommers, Theophil Heinke. Auf große Chorwerke habe verzichtet werden müssen. Dem sei auch eine ursprünglich geplante Messe des in Thüringen geborenen Komponisten Christian Heinrich Rinck zum Opfer gefallen, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 250. Mal jährt. Rinck zählt zu den bedeutendsten Meistern der Orgelmusik.
Ein russischer Musiker könne zudem wegen der Pandemie nicht einreisen, so dass für das Konzert in Mühlhausen Ersatz gefunden werden musste. Und manche sehr kleine Kirche hätten aussortiert werden müssen; einige Veranstaltungen seien ins Freie verlegt worden.