Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Starke Einschnitte für katholische Herz-Jesu-Gemeinde
Gottesdienste auch Heiligabend und Weihnachten nur in der Pfarrkirche. Online-Anmeldung für alle Veranstaltungen zwingend
Die katholische Herz-JesuGemeinde will Begegnungen drastisch reduzieren und schränkt ab dem vierten Advent die analogen Gottesdienste extrem stark ein: Sie finden nur noch in der Pfarrkirche und nicht mehr in den kleineren Gotteshäusern statt und dies vorrangig einmal sonntags, kaum noch an Werktagen.
Die Beschränkung auf die Pfarrkirche gilt auch Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen. Alle geplanten Veranstaltungen unter freiem Himmel wurden abgesagt und das Pfarrbüro für den Besucherverkehr geschlossen.
Die Hintergründe erläuterte Pfarrer Timo Gothe: Dies sei eine Reaktion auf die sehr hohen Infektionszahlen, die massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens und die vom Land und Bistum verschärften Maßgaben zu den Gottesdiensten. Dazu zählen kein Singen und durchgängige Maskenpflicht.
Ein jeder Gottesdienst bringe auch im Hintergrund viele Begegnungen mit sich, von Küster, Kirchenmusiker, Ministranten, Kantoren oder Lektoren. Gothe verwies ferner darauf, dass drei der vier Priester in Herz Jesu zur Hochrisikogruppe zählen und fügte hinzu: „Die Gottesdienste mit Maske und ohne Gesang gerade zu Weihnachten haben ihre gewohnte Feierlichkeit längst verloren. Von daher ist dem Hausgebet, der persönlichen
Andacht oder der digitalen Mitfeier vorerst der Vorrang zu geben.“
Zu allen Gottesdiensten, Messen und Andachten ist künftig eine Online-Anmeldung notwendig. Dies sei ab Montag, 21. Dezember, über die Homepage möglich. Damit sind bisherige Anmeldungen hinfällig, so für die Christmette und die Heiligen Messen an den Feiertagen.
Im Gegenzug weitet die Gemeinde ihre digitalen Angebote aus. Zudem habe die Herz-Jesu-Kirche zum persönlichen Gebet und dem Besuch der Krippe täglich 9 bis 18 Uhr geöffnet. Dort steht ab 22. Dezember auch das Friedenslicht zum Abholen bereit. „Glauben Sie mir: Die Maßnahmen fallen mir alles andere als leicht. Ich glaube aber auch, dass wir als Gemeinde die Kraft und das Gottvertrauen haben, diese Zeiten aushalten zu können“, betonte Pfarrer Timo Gothe.red