Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Ex-FDP-General will zurück in den Bundestag
Patrick Kurth (44) versucht sich im Dreikampf um den ersten Listenplatz
Patrick Kurth (44) lässt keinen Zweifel daran: Er will zurück in den Bundestag. Dabei scheut er auch nicht vor Kritik an denjenigen zurück, die dort derzeit Thüringen vertreten. „Das ist die schlechteste Wahlperiode für Thüringen gewesen“, sagt er. Eine direkte Kritik an seinen Parteifreunden Gerald Ullrich und Reginald Hanke, die aktuell für die freistaatlichen Liberalen im Bundestag sitzen? Kurth will das eher als parteiübergreifende Kritik verstanden wissen, die sich an alle Mandatsträger
aus Thüringen richtet. Kurth, Ex-Generalsekretär und früher bereits einmal im Bundestag, ist der dritte Kandidat für Listenplatz 1 der Thüringer Liberalen. Gerald Ullrich aus Südthüringen, der Favorit des Landesvorstands für Listenplatz eins ist, und Jan Siegemund aus Erfurt treten ebenfalls an. Mit Kurth, der aus Nordthüringen stammt, aber in Berlin lebt und arbeitet, gewinnt das Rennen jetzt noch einmal an Brisanz. Während Siegemund als Antipode zum Landesvorsitzenden Thomas Kemmerich gilt und Ullrich als enger Vertrauter von Kemmerich, will Kurth sich irgendwo dazwischen sehen.
Dass er in seiner Pressemitteilung ausgerechnet die Kreisverbände Eichsfeld, Nordhausen, Weimar und Gotha als Unterstützer nennt, will er als Zufall betrachten wissen. Jedoch: Es sind jene vier Kreisverbände, die Kemmerich 2020 nach dem Ministerpräsidenten-Gastspiel das Vertrauen entzogen. Kemmerich war in Kurths Überlegungen zur Kandidatur eingeweiht.
Vorgeschlagen wird er vom Kreisverband Eichsfeld. Dessen Vorsitzender Martin Henning betont, dass er überzeugt von der Personalie ist. Kurth sei direkt arbeitsfähig und werde, so sei es besprochen, sich den Delegierten zur Nominierung als Direktkandidat stellen.
2013 verpasste Kurth den Wiedereinzug in den Bundestag, weil die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Seit 2015 ist er bei FlixBus Lobbyist für Politik.