Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Buga-Eröffnung ohne Pomp
Bundespräsident verschiebt Besuch. Besucher erwartet Testpflicht
Ohne jeden Pomp soll am Freitag die Bundesgartenschau (Buga) in Erfurt eröffnet werden. Für den Eröffnungstag hätten sich bis Mittwoch rund 3000 Besucher angemeldet, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD), der gemeinsam mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) einen Rundgang über die beiden Ausstellungsgelände im Egapark und auf dem Petersberg plant.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte seinen angekündigten Besuch kurzfristig auf später verschoben. Die ursprünglich geplante Eröffnungsfeier mit 2500 Gästen wurde schon länger verworfen. Das jüngste Hygienekonzept sieht maximal 15.000 Besucher am Tag vor, die sich zuvor anmelden müssen. Gebäude bleiben geschlossen, es gelten Abstandsregeln und zum Teil auch die Maskenpflicht. Mit Inkrafttreten der am Mittwoch vom Bundestag beschlossen Änderung zum Infektionsschutzgesetz ist zudem ein maximal 24 Stunden alter, negativer CoronaTest Voraussetzung für den Einlass.
Die Stadt reagiert auf die Regelung mit zwei neuen Testzentren auf der Messe und in der Innenstadt. Sie sollen möglichst ab Montag in Betrieb gehen. Da sie die Kapazität aber nicht allein abdecken können, empfiehlt Bausewein den Besuchern, bereits mit einem Test-Zertifikat zu den Ausstellungsflächen zu kommen. Die Öffnung unter Testpflicht rette die Buga über die ersten Wochen, sagte Bausewein. Ungewiss blieb am Mittwoch aber, ab wann das Gesetz greifen soll. Bislang geht die Stadt davon aus, dass bis Sonntag noch keine Testpflicht umgesetzt werden muss.
Wüste, Regenwald und europäische Auenlandschaft. Nein, zum Glück nicht der Klimawandel sondern die Bundesgartenschau zaubert diese Vielfalt. Am Freitag endet die zehnjährige Vorbereitungszeit – die Schau eröffnet zum geplanten Termin.
Statt einer rauschend-bunten Eröffnungsfeier gibt es wegen der Corona-Pandemie allerdings einen eher verhaltenen Start. Ungeachtet dessen ist die Schau bereit, Millionen Gartenfans in den kommenden Monaten zu begeistern. 430.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche laden ein. Allein 87.000 blühende Quadratmeter sorgen nicht nur für einen Augenschmaus, sondern lenken auf viele Themen. Etwa den Klimawandel und – naheliegend – die moderne Gartengestaltung. So spielt der Naturschutz in vielen Bereichen eine hervorgehobene Rolle. Insbesondere bei der Attraktion im Egapark, dem Klimazonenhaus Danakil. Das wegen der Pandemielage aber vorerst geschlossen bleiben muss, wie auch die Peterskirche auf dem Petersberg, dem zweiten Hauptausstellungsgelände.
Doch trotz komplizierter Besuchsbedingnungen lässt sich in der Buga-Stadt Erfurt bereits jetzt viel entdecken. So mauserte sich die Nördliche Geraaue zu einem Landschaftspark, der sich durch die halbe Stadt zieht.
Einige Blütenträume reiften aber nicht. So wurde die Idee einer Seilbahn zwischen Petersberg und Egapark verworfen. Auch der Bastionskronenpfad blieb unvollendet. Dennoch gibt es ab Freitag viel zu entdecken.