Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Willkommen zur Buga
Heute öffnet die Bundesgartenschau in Erfurt. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten
Heute beginnt die Bundesgartenschau – unter denkbar schwierigen Bedingungen. Der Pandemie wegen musste der seit Jahren geplante Start deutlich abgespeckt werden. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) ist sich aber sicher: „Spätestens im Sommer starten wir richtig durch.“Besucher müssen nach Inkrafttreten des neuen Infektionsschutzgesetzes aber erstmal einen negativen, aktuellen Corona-Test vorlegen.
Als Erfurt 2011 den Zuschlag für die Ausrichtung der Bundesgartenschau (Buga) erhielt, konnten allemal Bierkenner mit Corona etwas anfangen. Mittlerweile verbreitet der Begriff Angst und Schrecken, wirbelt das gesellschaftliche Leben durcheinander und beeinflusst auch die Abläufe der Buga. Aber sie ist nicht zu stoppen. Nach jahrelangen Vorbereitungen startet heute die bis 10. Oktober dauernde Gartenschau – die zweite in Thüringen. Wir fassen Fragen und Antworten rund um das Ereignis auf den kostenpflichtigen Ausstellungsflächen Egapark und Petersberg zusammen.
Reicht für den Buga-Besuch dort eine normale Eintrittskarte?
Nein. Alle Besucher müssen sich auf der Internetseite www.buga2021erfurt.de anmelden. Auch Inhaber von Dauerkarten. Nach der Registrierung gibt es einen Schein, der ausgedruckt zusammen mit dem zuvor online gekauften Ticket bei der Einlasskontrolle vorgelegt werden muss. Eine telefonische Anmeldung ist nicht möglich.
Ist ein negativer Test erforderlich?
Ab Samstag gelten die Maßnahmen des neuen Bundesinfektionsschutzgesetzes. Insofern muss jeder Besucher in Erfurt ab diesem Tag einen negativen Test vorweisen. Ein Selbsttest wird nicht anerkannt.
Wo kann man sich testen lassen?
Vorgesehen ist, in Halle 3 der Messe ein gesondertes Testzentrum zu errichten. Wann das in Betrieb geht, steht noch nicht fest. Es werden aber auch andere beglaubigte negative Testbescheide, die nicht älter als 24 Stunden sind, akzeptiert. Teststellen existieren thüringenweit in Arztpraxen, Apotheken, Einkaufsmärkten oder als Schnelltest-Zentren.
Ist die Zahl der Gäste auf den kostenpflichtigen Ausstellungsflächen Egapark und Petersberg in Erfurt begrenzt?
Ja. Vorerst sind nicht mehr als insgesamt 15.000 Besucher pro Tag zugelassen. Entspannt sich die Lage, könnte die Zahl auf 24.000 steigen. Einen Überblick, wie voll Egapark und Petersberg sind, soll ab dem 23. April auf der Internetseite der Buga angezeigt werden.
Wird Gastronomie auf Egapark und Petersberg angeboten?
Nur in der Variante zum Mitnehmen, es herrscht Alkoholverbot. Die Toiletten sind geöffnet. Auf dem Petersberg gilt auf dem oberen Plateau eine Maskenpflicht.
Finden spezielle Buga-Veranstaltungen statt?
Das komplette Rahmenprogramm entfällt auf absehbare Zeit. Dazu zählen Konzerte, Themenwochen und Beratungsangebote.
Sind die Hallen geöffnet?
Nein. Das Danakil-Haus auf der Ega und die anderen Innenbereiche bleiben vorerst geschlossen.
Warum wurde keine Verschiebung in Betracht gezogen?
Tausende Frühjahrsblüher wären dann wohl verwelkt. Zudem sagt Buga-Geschäftsführerin Kathrin Weiß: Die Menschen wollen nach den vielen Monaten voller Corona endlich wieder Schönes genießen, in der Natur entspannen – der Start mitten im Frühling ist deshalb gut. Und jeder Tag Verschiebung wäre ein verlorener Tag.
Wie viele Außenstandorte beteiligen sich an der Buga?
25, diese sind überall im Land verteilt – mit Parks, Gärten und Friedhöfen. Die Programme mussten dort korrigiert, Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden.
Wie viel kostet die Buga 2021 im Vergleich zu 2007?
Für die Gartenschau vor 14 Jahren in Gera und Ronneburg wurden 146 Millionen Euro investiert. Sie hinterließ allerdings ein Finanzloch von rund drei Millionen Euro, für das größtenteils das Land eingesprungen war. Für das Ereignis in Erfurt wurden bisher etwa 190 Millionen Euro verbraucht – von EU, Bund, Land und Stadt, zu 80 Prozent waren dies Fördermittel.
Welche Besucherzahl wird angestrebt?
2007 kamen 1,49 Millionen Gäste, in Erfurt galt als Ziel ursprünglich eine Besucherzahl von 1,8 Millionen. Doch durch Corona sind Prognosen kaum möglich.
Ist die Buga nachhaltig?
Laut Kathrin Weiß war eine Bundesgartenschau noch nie so nachhaltig wie diese. Und das liege nicht nur daran, dass mindestens 90 Prozent aller errichteten Flächen auch nach dem 10. Oktober erhalten bleiben.