Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Kontrollgremium der Awo neu besetzt
Aufsichtsrat der Tochtergesellschaft AJS soll das Unternehmen durchleuchten
Die Thüringer Arbeiterwohlfahrt-Tochter Alten-, Jugend- und Sozialhilfe gGmbH (AJS), die im vergangenen Jahr durch das Fehlverhalten ihrer Führungskräfte in die Schlagzeilen geriet, hat einen neuen Aufsichtsrat.
Anlass dafür war weniger die Tatsache, dass dem bisherigen Aufsichtsrat in der Ära des geschassten AJS-Chefs Michael Hack nur eine Alibifunktion zukam, als der Umstand, dass die Amtszeit des Kontrollgremiums im März endete.
Die beiden AJS-Gesellschafter – der Awo-Landesverband und der
Awo-Kreisverband Erfurt – mussten es deshalb neu besetzen.
Komplett erneuert wurde das 14köpfige Gremium allerdings nicht. Denn mit Mike Stieler, Vorstandschef der Sparkasse Sonneberg, sowie Karl-Heinz Stengler und Rüdiger
Schaller gehören ihm auch drei Mitglieder des alten Aufsichtsrates an. Ganz bewusst, wie Thüringens neue Awo-Vorsitzende Petra Rottschalk sagt: „Schließlich wollen wir die Erfahrung jener nutzen, die sich im Aufarbeitungsprozess engagiert haben.“
Ganz besonders gelte das für den neuen Vorsitzenden Mike Stieler, der maßgeblich Anteil daran hat, dass Michael Hack im Juni 2020 zunächst beurlaubt und die AJS-Spitze neu besetzt wurde.
Darüber hinaus sei der neue geschäftsführende Landesvorstand komplett in das Kontrollgremium entsandt worden, „um das Innenleben
der großen Tochtergesellschaft genauer kennenzulernen“.
Mit Benjamin Redlingshöfer, Direktor des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt, und Professor Jörg Fischer von der Fachhochschule Erfurt hätten außerdem zwei erfolgreiche Fachleute aus der Wirtschaft und dem Sozialbereich als neue Aufsichtsräte gewonnen werden können.
Petra Rottschalk: „Im neuen Aufsichtsrat sollten zudem möglichst alle Regionen Thüringens und mehr Frauen vertreten sein. Mit einem Frauenanteil von fast 30 Prozent ist das gelungen.“