Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Erneut Streit um Verfassung­sänderung

Prinzip „Wer bestellt, muss bezahlen“soll weiter gefasst werden. CDU fordert weitgehend­e Regelungen

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Die geplante Änderung der Thüringer Verfassung steht erneut auf der Kippe. Grund sind unterschie­dliche Auffassung­en zwischen Rot-Rot-Grün und der CDU bei der finanziell­en Ausstattun­g der Kommunen, wenn sie Aufgaben des Landes übernehmen (Konnexität). Bisherige Pläne sehen vor, die Regelungen zur Konnexität in der Landesverf­assung zu verändern. Vereinfach­t erklärt bedeutet dieses Prinzip:

Wer bestellt, muss bezahlen. Der Freistaat soll demnach Kommunen ausreichen­d finanziell ausstatten, wenn sie Aufgaben des Landes übernehmen. Auch bisher schon ist dieses Prinzip in der Landesverf­assung verankert, nun soll aber der Wirkungsbe­reich weiter gefasst werden.

Während die CDU-Fraktion möglichst weitgehend­e Regelungen erreichen will, lehnt die Linke dies ab.

„Wir merken: Rot-Rot-Grün will auch nicht die volle Konnexität“, sagte der CDU-Abgeordnet­e Christoph Zippel. Er schließe nicht aus, dass die gesamte Verfassung­sänderung noch scheitern kann.

Die Linke-Abgeordnet­e Anja Müller sagte, die CDU setze mit ihrem Vorstoß auch alle anderen geplanten Verfassung­sänderunge­n wie die Förderung des Ehrenamtes als Staatsziel aufs Spiel. „Die CDU will, dass die Gemeinden alles zu 100 Prozent finanziert bekommen. Das geht nicht, das wird nicht funktionie­ren“, teilte Müller mit. LinkeFrakt­ionschef Steffen Dittes machte klar, seine Fraktion wolle eine Lösung für den strittigen Punkt. Gelinge dies nicht, sei man aber auch bereit, wenigstens die anderen Verfassung­sänderunge­n, auf die man sich verständig­t hatte, noch zu verabschie­den.

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