Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Mehrheit für Beobachtun­g der AfD

Skepsis gegenüber Kandidatur von Hans-Georg Maaßen (CDU) in Südthüring­en für den Bundestag

- Von Martin Debes

54 Prozent der Thüringer halten es für richtig, dass das Landesamt für Verfassung­sschutz den Landesverb­and der AfD als „erwiesen rechtsextr­emistisch“und Beobachtun­gsfall einstuft. Ein gutes Viertel findet dies falsch. Neun Prozent ist es egal, der Rest will sich nicht äußern oder hat keine Meinung dazu.

So lautet das Ergebnis einer repräsenta­tiven Erhebung des Meinungsfo­rschungsin­stituts Insa, das 1006 volljährig­e Menschen vom 7. bis 14. Juni im Auftrag dieser Zeitung befragte. Dabei fällt auf, dass zwei Drittel der Menschen über 60 Jahren die Beobachtun­g begrüßen. Dagegen sprachen sich die Wähler der AfD mit 79 Prozent gegen die Überwachun­g aus, während in den anderen Parteien die Zustimmung ebenso deutlich überwiegt. Ambivalent

wirken an dieser Stelle nur die FDP-Anhänger. Das Landesamt für Verfassung­sschutz hatte im März die Thüringer AfD zum Beobachtun­gsfall

hochgestuf­t. Damit ist der Einsatz aller nachrichte­ndienstlic­hen Mittel einschließ­lich Observatio­n und Abhörmaßna­hmen möglich. Die AfD hält für verfassung­swidrig. Allerdings haben viele AfDWähler mit dem Ex-Chef des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz, Hans-Georg Maaßen (CDU), weniger Probleme. 32 Prozent von ihnen begrüßen seine Bewerbung für den Bundestag. In keinem Wählermili­eu ist die Zustimmung zu dem Südthüring­er Direktkand­idaten höher. In der FDP liegt sie bei 27 Prozent, in der CDU bei nur 21 Prozent. Insgesamt finden 16 Prozent der Befragten die Kandidatur gut; 39 Prozent sind dagegen. Dem großen Rest ist die Personalie egal (25 Prozent) oder er kann nichts damit anfangen. Die Ablehnung Maaßen ist am höchsten bei den Befragten über 60 Jahren (49 Prozent).

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