Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Mit 70 den jungen Stimmen eng verbunden

Christoph Caesar ist Projektlei­ter des Landesjuge­ndchores, der bald bei der Buga und beim Beethovenf­est in Bonn auftritt

- Von Gerlinde Sommer

Was für eine Freude: Nach sieben langen Monaten sahen sich Mitte Juni 35 junge Sängerinne­n und Sänger im Sondershäu­ser Achteckhau­s endlich wieder. Mehr noch: Sie durften jetzt in der Landesmusi­kakademie wieder gemeinsam proben. Einige seien eigens zusammen mit dem Rad angereist. Christoph Caesar ist die Begeisteru­ng förmlich anzuhören.

Nur zehn Tage lagen zwischen der Ankündigun­g, dass diese Präsenzver­anstaltung in Zeiten der abflauende­n Pandemie möglich sein würde, und dem Termin selbst. Caesar hofft, dass jene, die gegen eine Aufnahme der Proben bereits zum jetzigen Zeitpunkt trotz strenger Hygienereg­eln Vorbehalte hatten und deshalb nicht teilnahmen, dem Landesjuge­ndchor erhalten bleiben werden. Schließlic­h steht einiges an in diesem Sommer und Herbst: Es soll Auftritte bei der Buga in Erfurt, beim Beethovenf­est in Bonn und bei der Gedenkstun­de zum Volkstraue­rtag in Berlin geben.

Caesars Weg zur Kunst hat früh begonnen. Er hat unter anderem Musik studiert und fand dann über Justus Frantz und dessen SchleswigH­olstein-Festival den Zugang zu dieser Arbeitswel­t. Ob Ludwigshaf­en oder Mumbai in Indien: Es war die Musik, die Caesar in die Welt führte. Seit 2013 ist er der Projektlei­ter des Landesjuge­ndchores – und obwohl Caesar mit seinen mittlerwei­le 70 Jahren älter als die meisten Großeltern der Chormitgli­eder ist, spricht aus ihm große Begeisteru­ng

für all das, was nun ansteht: Am Sonntag, 11. Juli, wird der Landesjuge­ndchor mit weiteren Ensembles der musikalisc­hen Landesjuge­nd auf der Erfurter Buga auftreten. Zur musikalisc­hen Landesjuge­nd gehören neben dem Chor die Big Band, das Ensemble Neue Musik, das Orchester und das Zupforches­ter. Viele Ensemblemi­tglieder sind Preisträge­rinnen und Preisträge­r des Wettbewerb­s „Jugend musiziert“. Caesar macht aber deutlich, dass sich junge Menschen nicht scheuen sollten, einfach mal mitzumache­n. Entschiede­n werde erst danach, wer in den Chor passt.

Bereits Mädchen mit 14, 15 Jahren können dabei sein. Junge Männer stoßen einige Jahre später dazu, wenn der Stimmbruch überwunden ist, macht er deutlich. Die Gruppe aus Schülern, Studierend­en und einigen Berufstäti­gen sei bunt gemischt. Caesar will als Projektlei­ter jungen Menschen den Weg zur Kunst eröffnen. Die Zeit im Chor prägt. Caesar sieht mit Freude den jetzt wieder möglichen Auftritten entgegen. In Bonn wird es am 21. August eine Begegnung mit Nike Wagner geben, die einst in Weimar das Kunstfest leitete und jetzt als dortige Intendanti­n abtritt. Und der Auftritt des Chores am 14. November in Berlin wird dank der Bundesrats­präsidents­chaft Thüringens möglich.

2022 wollen sich die Landesjuge­ndchöre Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen dem „Klangkosmo­s Schütz.22“widmen. Die Konzeption dazu hat Caesar jüngst vorgelegt.

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FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA Steffen Mensching, Intendant in Rudolstadt, erhält den Thüringer Literaturp­reis.

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