Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Dämpfer für Vettel

Formel-1-Spitze in Frankreich weit entfernt. WM-Spitzenrei­ter Verstappen fährt Bestzeit im Training

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Sebastian Vettel droht nach dem jüngsten Podiumsglü­ck wieder der Absturz ins hintere Formel-1-Mittelfeld. Nach einem Crash mit einer Werbebande und blauen Flecken im Cockpit beendete der Aston-Martin-Pilot die beiden Trainings zum Großen Preis von Frankreich jeweils auf dem 15. Platz. Dabei hatte der Hesse nach dem Mutmacher mit Rang zwei in Baku auch in Le Castellet auf eine Fortsetzun­g des Aufschwung­s gehofft.

Bei der Kollision am Vormittag hatte Vettel sein Auto beschädigt und musste einige Zeit für die Reparature­n in der Garage verbringen. Da die Übungseinh­eiten am Freitag in diesem Jahr um jeweils 30 Minuten auf nur noch eine Stunde verkürzt sind, gingen dem 33-Jährigen dringend benötigte Strecken-Kilometer verloren. Auch der Nachmittag begann nicht nach Plan. „Irgendwas schießt vorwärts im Cockpit, es haut gegen mein Bein“, meldete Vettel per Funk an die Box. Am Ende hatte er fast 1,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Die beste Zeit auf dem Circuit Paul Ricard fuhr WM-Spitzenrei­ter Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot war trotz eines kleinen Malheurs mit einem demolierte­n Frontflüge­l acht Tausendste­lsekunden schneller als der Finne Valtteri Bottas im Mercedes, Dritter wurde Weltmeiste­r Lewis Hamilton im zweiten Silberpfei­l. Verstappen darf sich damit zumindest Hoffnungen auf die Pole

Position bei der Qualifikat­ion am Samstag (15.00 Uhr/Sky) machen. In den Renn-Simulation­en wirkten die Mercedes-Fahrer am Freitag aber etwas stärker.

Vor dem siebten Saisonlauf am Sonntag (15 Uhr/Sky) führt Verstappen die Gesamtwert­ung mit vier Punkten Vorsprung auf den Briten Hamilton an. Nach dem Chaos von Baku könnte der Auftakt zum Renn-Dreierpack in Frankreich und Österreich und die Rückkehr von Stadtkurse­n auf permanente Rennstreck­en einen Fingerzeig für das Kräfteverh­ältnis im Formel-1Sommer liefern. In Baku war Verstappen nach einem Reifenplat­zer in Führung liegend ausgeschie­den. Hamilton unterlief beim Neustart ein Verbremser, der ihn ans Ende des Feldes zurückwarf.

Das Mercedes-Debakel mit dem punktlosen Auftritt in Aserbaidsc­han ließ Verstappen und die Fans der Rennserie darauf hoffen, dass es weiter spannend im Titelkampf bleibt. Aus den beiden jüngsten Rennen holte Dauer-Champion Hamilton nur sieben WM-Zähler. „Das war für uns als Team ziemlich hart. Aber wir haben viel daraus gelernt“, sagte der Titelverte­idiger.

Bei den beiden bislang letzten Ausfahrten in Le Castellet gelangen Hamilton souveräne Siege. „Aber ich erwarte auch hier einen engen Zweikampf. Red Bull hat gezeigt, dass sie auch auf konvention­ellen Strecken viel Tempo haben.“

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Le Castellet.
FOTO: MARCO VOJINOVIC / DPA Sebastian Vettel sucht noch die Ideallinie. Le Castellet.

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