Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Mit weißer Weste ins Achtelfinale
Italien nach 1:0 gegen Wales ohne Gegentor souveräner Gruppensieger
Titelanwärter Italien hat sich auch mit einer besseren B-Elf souverän den Gruppensieg gesichert und seine starke Form vor dem Start der K.o.-Phase erneut unter Beweis gestellt. Gegen extrem defensive Waliser, die trotz der Niederlage als Gruppenzweiter ins Achtelfinale einziehen, setzte sich die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini in Rom mit 1:0 (1:0) durch. Der viermalige Fußball-Weltmeister blieb damit im 30. Spiel in Serie ungeschlagen und stellte den italienischen Uralt-Rekord aus den 30er Jahren ein. Aktuell steht Italien bei elf Siegen in Serie mit 32:0 Toren.
Die Azzurri bekommen es nach ihrer perfekten Gruppenphase mit drei Siegen nun in London mit Österreich oder der Ukraine zu tun. Wales trifft als Gruppenzweiter in Amsterdam auf den Zweiten der Gruppe B mit Belgien, Russland, Finnland und Dänemark. Matteo Pessina, einer von acht Neuen in Italiens Startelf, entschied die Partie vor 14.400 Zuschauern in Rom mit seinem Tor in der 39. Minute. Zehn Minuten nach der Pause sah der Waliser Ethan Ampadu für ein Foul im Mittelfeld die Rote Karte.
Italiens Trainer Mancini hatte seine Anfangsformation nach dem 3:0 gegen die Schweiz radikal umgebaut. Mittelfeldstar Verratti gab sein Comeback nach einer Knieverletzung. Kapitän Chiellini (Oberschenkelblessur) stand nicht im Kader.
Der Ex-Dortmunder Immobile und Mittelfeldmann Locatelli, die bei diesem Turnier schon je zweimal getroffen haben, saßen auf der Bank. Spielerisch überlegen waren die Azzurri aber trotzdem.
An den begeisternden OffensivFußball, den sie in den ersten beiden Partien gezeigt hatten, konnten die Italiener zwar nicht anknüpfen. Nach und nach fanden sie gegen extrem biedere Waliser aber immer besser ins Spiel. Diese beschränkten sich bei extremer Schwüle und Temperaturen um die 30 Gradweitgehend auf die Abwehrarbeit und überließen den Ball dem Gegner. Daran änderte auch die frühe 2:0Führung von Verfolger Schweiz im Parallelspiel gegen die Türkei nichts. Einmal wurden die Gäste nach einer Ecke sogar selbst gefährlich, Verteidiger Gunter köpfte aber knapp am Tor vorbei (27.).
Auf der Gegenseite machte es Italien bei einer Standardsituation dann besser. Einen Freistoß von Verratti aus dem rechten Halbfeld verlängerte Pessina mit dem rechten Fuß gekonnt ins linke Eck.
Auch nach der Pause blieben ruhende Bälle ein gefragtes Mittel: Bernardeschi hämmerte einen Freistoß aus knapp 30 Metern an den Pfosten (53.). Zwei Minuten später schwächten sich die Waliser selbst: Der frühere Leipziger Ampadu sah für einen Tritt gegen Bernardeschi glatt Rot.