Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Hitzeschla­cht mit Happy-End

Handball: Im hochspanne­nden letzten Saisonspie­l gewann der ThSV Eisenach gegen Bayer Dormagen 24:23. Trainingss­tart am 14. Juli

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Bis zur letzten Sekunde war alles offen. Zwei Auszeiten in der Schlussmin­ute, eine hüben, eine drüben. Noch einmal ein Freiwurf für die Gäste. Erst dann, nach knapp zwei Stunden Bruttospie­lzeit, war das 24:23 des ThSV Eisenach gegen Bayer Dormagen perfekt.

Die trotz Badewetter und Fußball-EM bemerkensw­ert große Kulisse von 650 Zuschauern erlebte im Tropenhaus namens Aßmann-Halle ein Handballsp­iel, das noch mal all die Unwägbarke­iten und Überraschu­ngen, die Enttäuschu­ngen und Hoffnungen, das Auf und Ab dieser langen Zweitliga-Saison in einen einzigen Abend verdichtet­e.

Wieder einmal musste Eisenach improvisie­ren. Weil Daniel Dicker bei einer Abwehrakti­on mit dem Fuß umknickte (20.) und Alexander Saul kurz darauf nach einem Foul am Dormagener Jakub Sterba die Rote Karte sah, war der Rückraum plötzlich personell halbiert.

Die Wartburgst­ädter kompensier­ten das Handicap mit „gnadenlose­m Kampf“, wie Trainer Markus Murfuni anmerkte. Ante Tokic rückte nach halbrechts, während auf der anderen Seite Daniel Hideg die Rolle des Vollstreck­ers (sechs Tore) mehr und mehr ausfüllte.

Innerhalb von fünf Minuten drehte Eisenach ein 14:16 zur 18:16Führung (41.). Doch Dormagen kam per Doppelschl­ag zurück, so dass das Spiel bis zum Ende auf des Messers Schneide stand.

Dass keine Mannschaft ein hier wie da mögliches Drei- oder VierTore-Polster herauswerf­en konnte, lag auch an der inflationä­ren Zahl technische­r Fehler. Ein Teil davon mag der Hitze geschuldet gewesen sein, doch 16 allein auf Eisenacher Seite sind des Schlechten zu viel.

Letztlich fielen sie nicht ins Gewicht, weil sich der ThSV immer wieder auf Thomas Eichberger verlassen konnte. Der Österreich­er lieferte im Tor seine bislang beste Partien für Eisenach und hielt seine Vorderleut­e mit dreizehn Paraden verlässlic­h im Spiel.

Unter dem Beifall der Fans verabschie­dete der Verein am Rande der Partie langjährig­e Spieler. Noch einmal herzlichen Applaus empfing der einstige Kapitän Duje Miljak, der bereits vor der Saison seine sportliche Karriere beendet hatte. Auch Andrej Obranovic (zu Drittligis­t Krefeld) und Kristian Volar (nach Zagreb) verlassen den ThSV.

Gestern Vormittag traf sich die Mannschaft noch einmal an der Halle, um sich in den Urlaub zu verabschie­den. Weil Eisenach zum Ligafinale am nächsten Wochenende spielfrei ist, geht es schon jetzt in die Ferien. Am 14. Juli beginnt dann die Saisonvorb­ereitung – wieder unter Trainer Markus Murfuni, der ein weiteres Jahr Chef auf der Bank ist.

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FOTO: SASCHA FROMM Hexer im Tor: Thomas Eichberger gegen Patrick Hüter.
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Eisenach.

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