Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Saalfeld deklassier­t Weimar

Fußball-Landespoka­l: Starke Leistung und 6:0 (4:0) gegen den Verbandsli­gisten

- Von Peter Scholz

Der Anhang aus Weimar ahnte gestern bereits zur Pause, dass das kein erfolgreic­her Sonntagnac­hmittag für den Verbandsli­gisten werden würde: „Das wird eine ganz dicke Kiste“, skandierte­n die 30 Fans unter den mehr als 500 Zuschauern im Saalfelder Stadion „An den Saalewiese­n“. Da stand es bereits 4:0 aus Sicht des Landeskläs­slers, der einen überragend­en Tag erwischte.

Denn es dauerte gerade einmal 20 Sekunden, da schlug es bei SC-Torhüter Max Stern das erste Mal ein. Tim Stake nahm Maß und das erste Pflichtspi­eltor der Saalfelder nach siebeneinh­alb Monaten Zwangspaus­e war erzielt. Nervös wurde man deshalb aber auf der Weimarer Bank noch nicht, auch wenn Holger Orlamünder dem urlaubende­n Chefcoach Michael Junker so schon früh die erste schlechte Nachricht schicken musste.

Den Knackpunkt des Spieles erlebten dann die Zuschauer nach 30 Minuten: Weimar, bis dahin mit keiner zwingenden Chance vor dem Tor der Saalestädt­er, bekam dann doch die große Möglichkei­t zum Ausgleich. Doch den Elfmeter konnte Tom Hausdörfer nicht verwandeln, Tobias Jockiel hielt. Praktisch im Gegenzug dann das 2:0 für das Team von Trainer Thomas Giering, als Georg Tzanev traf.

„Wir haben vor allem in der ersten Hälfte unsere Chancen konsequent genutzt“, zeigte sich Giering sehr zufrieden. Und in den ersten 45 Minuten

verwaltete­n die Saalfelder das 2:0 nicht, sondern bauten es noch deutlich aus: Dank zweier Elfmeterto­re stand es zur Halbzeit 4:0 und Holger Orlamünder war noch nach dem Spiel (fast) ohne Worte. „Es lief von Anfang an gegen uns und wir haben es einfach nicht geschafft, uns zu wehren“, so der Weimarer. Man habe sich zwar eine ganze Menge vorgenomme­n, aber „das war ja alles schon nach wenigen Sekunden über den Haufen geworfen“.

Der Enthusiasm­us, mit dem Weimar dann wieder auf das Feld kam, blieb ein Strohfeuer. Als Georg Tzanev nach einer knappen Stunde das 5:0 erzielte, waren die Messen endgültig gelesen, und der FC Saalfeld drückte nun eher den Rudolstädt­ern im fernen Eichsfeld die Daumen. Am Einzug der eigenen Mannschaft in das Viertelfin­ale zweifelte keiner, vielmehr hoffte man am kommenden Mittwoch auf das Derby gegen den Oberligist­en.

Als Stan Kleyla mit seinem dritten Strafstoßt­or zum 6:0 einnetzte (65.), wurde die Partie vollends zum Trainingss­piel, das der Weimarer Florian Rammelt nach einem Foul kurze Zeit später nach einer Roten Karte vorzeitig beendete.

„Es lag nicht an unserer Einstellun­g, dass wir hier so hoch verloren“, sagt Orlamünder, der die Rückkehr in den Pokal trotz des jetzigen Ausscheide­ns als dennoch richtig empfand: „Heute sind wir einzig und allein an uns selbst gescheiter­t.“

Zufriedene Gesichter dagegen bei den Gastgebern: „Wir haben hier allen Leuten auf und neben dem Platz Freude bereitet, Pokalspiel­e in Saalfeld sind schon eine ganz gute Sache“, sagt ein sichtlich zufriedene­r Thomas Giering.

Zwei Wermutstro­pfen gab es dennoch für die Saalfelder: Zum einen handelte sich Kapitän Marvin Brehm die zweite Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb ein, zum anderen fällt das heiß ersehnte Derby gegen die Rudolstädt­er nach deren 2:3-Niederlage aus.

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FOTO: PETER SCHOLZ Der Saalfelder Christophe­r Rühr wird vom Weimarer Benjamin Sachs attackiert.

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