Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Einheit im Pech: Eigentor und verschossener Elfmeter
Im Fußball-Landespokal scheitert der Oberligist Rudolstadt in der Verlängerung beim Landesklassenvertreter SG Struth/Diedorf 2:3
Mit langen Gesichtern standen die Spieler des Fußball-Oberligisten Einheit Rudolstadt am späten Sonntagnachmittag auf dem Sportplatz in Struth im UnstrutHainich-Kreis. Die Schützlinge von Trainer Holger Jähnisch konnten es kaum fassen, nach Verlängerung im Achtelfinale um den Landespokal mit 2:3 (2:2/0:0) beim Landesklassenteam der SG DJK Struth/Diedorf verloren zu haben.
„Wir haben zu viele Chancen vergeben, zudem ein Eigentor fabriziert und einen Foulelfmeter verschossen“, bemerkte Rudolstadts Trainer Holger Jähnisch nach den dramatischen 120 Minuten.
Die rund 200 Zuschauer erlebten einen typischen Pokalfight voller Leidenschaft und kämpferischem Einsatz, in dem die Hausherren von Coach Andreas Seidel den Triumph mehr wollten, teilweise über ihre Kräfte hinausgingen. Entsprechend verlief der erste Abschnitt zunächst ohne große Höhepunkte. Erst nach 35 Minuten musste FC-Schlussmann Max Bresemann bei Schüssen vom erst 17-jährigen Vinzent Krieger und Jonas Fischer sein ganzes Können aufbieten. Auf der Gegenseite stand ihm der später verletzt ausgeschiedene Michael Jakobiner in Nichts nach, parierte glänzend einen Schuss von Markus Baumann, den Abpraller setzte Benjamin Bahner knapp neben den
Pfosten. In der zweiten Halbzeit bewies Trainer Jähnisch mit der Einwechslung von Florian Giebel und Sven Rupprecht ein glückliches Händchen. Während der flinke Giesel viel Druck über die rechte Seite produzierte, brachte der dribbelstarke Rupprecht nach einem starken Solo mit sattem Schuss aus spitzen Winkel sowie einem Abstauber zweimal in Führung. Dazwischen sorgte der ansonsten aufmerksame Abwehrspieler Mateusz Lukasz Szymanski mit seinem Eigentor per Kopf für den Ausgleich. Als sich alle schon auf den erwarteten Sieg des zwei Klassen höher agierenden Gastes eingestellt hatten, gelang dem aufgerückten Struther Abwehrspieler Philipp Apel in der vierten Minute noch der vielumjubelte Ausgleich. Nur zwei Minuten nach dem erneuten Wiederanpfiff des souveränen Referees Chris Rauschenberg gelang dem Einheimischen Goalgetter Norman Wohlfeld nach einem gelungenen Angriffsziel der Siegtreffer. Selbst einen Foulelfmeter nutzten die Rudolstädter nicht, scheiterte Bahner mit seinem Schuss am starken Keeper Michael Jakobiner. Auch dessen verletzungsbedingtes Ausscheiden überstanden die Südeichsfelder, die sich nach dem lange ersehnten Schlusspfiff völlig fertig, aber überglücklich in den Armen lagen. „Es war eine wahnsinnige Mannschaftsleistung“, sagte ein strahlender Struther Andreas Seipel.