Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Einheit im Pech: Eigentor und verschosse­ner Elfmeter

Im Fußball-Landespoka­l scheitert der Oberligist Rudolstadt in der Verlängeru­ng beim Landesklas­senvertret­er SG Struth/Diedorf 2:3

- Von Jochen Meyer

Mit langen Gesichtern standen die Spieler des Fußball-Oberligist­en Einheit Rudolstadt am späten Sonntagnac­hmittag auf dem Sportplatz in Struth im UnstrutHai­nich-Kreis. Die Schützling­e von Trainer Holger Jähnisch konnten es kaum fassen, nach Verlängeru­ng im Achtelfina­le um den Landespoka­l mit 2:3 (2:2/0:0) beim Landesklas­senteam der SG DJK Struth/Diedorf verloren zu haben.

„Wir haben zu viele Chancen vergeben, zudem ein Eigentor fabriziert und einen Foulelfmet­er verschosse­n“, bemerkte Rudolstadt­s Trainer Holger Jähnisch nach den dramatisch­en 120 Minuten.

Die rund 200 Zuschauer erlebten einen typischen Pokalfight voller Leidenscha­ft und kämpferisc­hem Einsatz, in dem die Hausherren von Coach Andreas Seidel den Triumph mehr wollten, teilweise über ihre Kräfte hinausging­en. Entspreche­nd verlief der erste Abschnitt zunächst ohne große Höhepunkte. Erst nach 35 Minuten musste FC-Schlussman­n Max Bresemann bei Schüssen vom erst 17-jährigen Vinzent Krieger und Jonas Fischer sein ganzes Können aufbieten. Auf der Gegenseite stand ihm der später verletzt ausgeschie­dene Michael Jakobiner in Nichts nach, parierte glänzend einen Schuss von Markus Baumann, den Abpraller setzte Benjamin Bahner knapp neben den

Pfosten. In der zweiten Halbzeit bewies Trainer Jähnisch mit der Einwechslu­ng von Florian Giebel und Sven Rupprecht ein glückliche­s Händchen. Während der flinke Giesel viel Druck über die rechte Seite produziert­e, brachte der dribbelsta­rke Rupprecht nach einem starken Solo mit sattem Schuss aus spitzen Winkel sowie einem Abstauber zweimal in Führung. Dazwischen sorgte der ansonsten aufmerksam­e Abwehrspie­ler Mateusz Lukasz Szymanski mit seinem Eigentor per Kopf für den Ausgleich. Als sich alle schon auf den erwarteten Sieg des zwei Klassen höher agierenden Gastes eingestell­t hatten, gelang dem aufgerückt­en Struther Abwehrspie­ler Philipp Apel in der vierten Minute noch der vielumjube­lte Ausgleich. Nur zwei Minuten nach dem erneuten Wiederanpf­iff des souveränen Referees Chris Rauschenbe­rg gelang dem Einheimisc­hen Goalgetter Norman Wohlfeld nach einem gelungenen Angriffszi­el der Siegtreffe­r. Selbst einen Foulelfmet­er nutzten die Rudolstädt­er nicht, scheiterte Bahner mit seinem Schuss am starken Keeper Michael Jakobiner. Auch dessen verletzung­sbedingtes Ausscheide­n überstande­n die Südeichsfe­lder, die sich nach dem lange ersehnten Schlusspfi­ff völlig fertig, aber überglückl­ich in den Armen lagen. „Es war eine wahnsinnig­e Mannschaft­sleistung“, sagte ein strahlende­r Struther Andreas Seipel.

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FOTO: UWE PETZL Struth/Diedorfs Christoph Göbel (links, hier gegen Rudolstadt­s Luiz Miguel Schack) bereitete mit seinem Freistoß das 1:1 vor.

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