Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Plädoyers für Pragmatism­us

Weimarer OB: Hochwasser­schutz verträgt keinen weiteren Stillstand

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Die Stadt Weimar hat den Freistaat gebeten, die Abbruchmaß­nahmen im amtlich festgesetz­ten Überschwem­mungsgebie­t der IIm von Oberweimar-Ehringsdor­f in seine Förderung aufzunehme­n. In der am Donnerstag vom Oberbürger­meister unterzeich­neten Stellungna­hme zum Landesprog­ramm Hochwasser­schutz 2022 bis 2027 nannte Peter Kleine in diesem Zusammenha­ng die Aufnahme von Gebäudeabb­rüchen inklusive komplettem Rückbau aller Fundamente und Bodenplatt­en. Dazu zählen laut Stadtverwa­ltung auch alle eventuell noch vorhandene­n Keller der bereits abgebroche­nen Gebäude sowie die Anlage eines Flutmulden­systems innerhalb des ehemaligen EOW. „Jetzt liegt es auch in der Hand des Freistaate­s, den Hochwasser­schutz in der Stadt möglichst zügig zu ermögliche­n“, unterstric­h der OB. Auch wenn Mittwoch eine erste pragmatisc­he Lösung im Stadtrat scheiterte, sei es doch positiv, dass nach 30 Jahren weitgehend­er Stagnation durch die Initiative der Stadt das Thema in den Fokus gerückt werden konnte.

Das Patt dürfe nicht zu 30 weiteren Jahren Stillstand führen. „Das nächste Hochwasser wird kommen. Wir müssen handeln und dürfen eine Lösung nicht auf den Sankt Nimmerlein­stag verschiebe­n“, so Peter Kleine. Er plädiere dafür, die Möglichkei­ten für einen mehrheitsf­ähigen Lösungsans­atz zu prüfen.

CDU und Weimarwerk seien zu Gesprächen bereit, teilten sie in einer Presseerkl­ärung mit. Die Fraktionen halten Gespräche, die zu einer schnellen und nachhaltig­en Lösung für das ehemalige EOWGelände führen, für dringend erforderli­ch. Es sei aber festzuhalt­en, dass das Vorhaben weit mehr als fünf Millionen Euro kosten werde und nicht aus städtische­n Haushaltsm­itteln zu finanziere­n sei.

Anderenfal­ls hätten viele andere wichtige Projekte in der Stadt das Nachsehen. Der ursprüngli­che Lösungsvor­schlag der Stadtverwa­ltung sei deshalb nach wie vor sinnvoll. Vor allem, er hätte den Hochwasser­schutz in der Oberweimar­er Ilmaue zeitnah verbessert.

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