Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Dittes rechnet für FDP mit Gruppensta­tus

Partei verliert Status als Fraktion

- Von Simone Rothe

Linke-Fraktionsc­hef Steffen Dittes geht davon aus, dass die FDP mit nur noch vier Abgeordnet­en einen Gruppensta­tus im Thüringer Landtag erhält. „Es geht nicht um die Frage, ob sie diesen Status bekommt, sondern welche Regelungen dafür gelten werden“, sagte Dittes am Donnerstag auf Anfrage in Erfurt.

Die FDP wird voraussich­tlich nach der parlamenta­rischen Sommerpaus­e ihren Status als Fraktion verlieren. Der Grund: Die aus der Partei ausgetrete­ne Abgeordnet­e Ute Bergner will dann auch die Fraktion verlassen, die damit statt der für den Fraktionss­tatus erforderli­chen fünf nur noch vier Abgeordnet­e hätte.

Nach seinen Informatio­nen prüft die Landtagsve­rwaltung derzeit die rechtliche Lage, so Dittes. Im Bundestag und im Landtag von Brandenbur­g gebe es Regelungen zum Gruppensta­tus von Abgeordnet­en, die dabei berücksich­tigt werden könnten.

Allerdings würden sich die Rechte einer Gruppe von denen einer Fraktion unterschei­den müssen. Dabei gehe es unter anderem um Fragen wie die Redezeiten im Parlament, die Beteiligun­g an den 13 Landtagsau­sschüssen und auch um die monatliche­n Zuschüsse, die die Fraktionen unter anderem für die Bezahlung ihrer Mitarbeite­r erhalten. Er erwartet, dass für einen Gruppensta­tus der FDP Regelungen über die Geschäftso­rdnung des Landtags getroffen werden können.

FDP-Fraktionsc­hef Thomas Kemmerich hatte in dieser Woche deutlich gemacht, dass er fest von einer Regelung ausgeht. „Der Gruppensta­tus steht uns zu in unseren Augen“, meint der Liberale. Die FDP werde sich in dieser Frage jedoch nicht erpressbar machen und der rot-rot-grünen Minderheit­skoalition Zusagen machen, sagte Kemmerich. Der Minderheit­skoalition von Linker, SPD und Grünen fehlen im Landtag vier Stimmen für eine eigene Mehrheit – sie ist auf Stimmen der Opposition angewiesen.

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