Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Schule mit Skulptur
Die ehemalige Diesterwegschule ist für Jenaplanschüler instandgesetzt
Wenn im September ein Teil der Gemeinschaftsschule Am Hartwege sein Ausweichquartier bezieht, dann finden Schüler und Lehrer nicht nur eine instandgesetzte Schule in der Windmühlenstraße vor. Vor dem ehemaligen Förderzentrum Sehen empfängt sie auch eine Steinskulptur.
Viele Weimarer kennen sie, auch wenn sie zeitweise vom umgebenden Grün fast zugewachsen war. Wie sie heißt, von wem sie stammt und wem sie gehört, musste auf Anfrage der Redaktion aber auch die Kulturdirektion erst recherchieren.
Geschaffen hat sie der Gaberndorfer Steinmetzmeister Volker Stiefel. Im Jahr 1988 erhielt er den Auftrag, eine „Streichelplastik“für die Adolf-Diesterweg-Schule zu schaffen. Vorlage war das Gipsmodell eines Diplomanden der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein.
1989 war die Skulptur fertig und wurde aufgestellt. Die Lokalzeitungen berichteten damals ausführlich darüber, zumal für das Aufstellen ein besonders leistungsfähiger Kran benötigt wurde. Als die Schule 2017 nach Weimar-Nord umzog, blieb die Skulptur aber an der Windmühlenstraße.
Hinter der Skulptur wartet ein Übergangsquartier, das 240 Schülerinnen und Schüler Platz bietet. Die Typenschule aus dem Jahr 1978 war bereits einige Jahre das Ausweichquartier des Kindergartens „Villa Lustig“. Inzwischen war aber vor allem die Elektroinstallation über die Jahre sehr marode geworden. Ohne Sanierungsmaßnahmen sei keine fortgesetzte Nutzung möglich, schätzte die Stadtverwaltung ein.
So wurde über 15 Monate hinweg die gesamte Elektroanlage einschließlich Datenverkabelung, LED-Beleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung, Rauchableitung, Hausalarm und Blitzschutz erneuert oder instandgesetzt. Sanitärräume wurden angepasst und Wände entfernt. Die Schule bekam einen klimatisierten Serverraum. Installationsschächte und Brandschutztüren wurden nachgerüstet. Zum Schluss wurden auch noch die Fußböden aufgearbeitet und die Wände frisch gestrichen. Alles in allem kamen dabei Kosten von rund 350.000 Euro zusammen. Davon entfielen allein 230.000 Euro auf die neue Elektroanlage.
Das Presseamt meldete: „Rechtzeitig vor Umzug und Inbetriebnahme nahm am 22.07.21 die Beigeordnete für Bauen und Stadtentwicklung, Dr. Claudia Kolb, gemeinsam Angela Braunmiller (Leiterin Amt für Gebäudewirtschaft), Kerstin Läsker (Bauleiterin Technische Gebäudewirtschaft), Michael Schwanke, Uwe Böttcher (beide Schulhausmeister) und Maik Schlegel (Bauleiter der Technischen Gebäudewirtschaft) die Arbeiten ab.“