Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Frau verdächtig nach blutigem Streit
Kranichfeld: Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus wird geprüft
Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat nach dem blutigen Streit eines Paares in Kranichfeld (wir berichteten) ein Ermittlungsverfahren gegen eine 29-jährige Beschuldigte eingeleitet. Vorwurf: versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Nach der Spurensicherung am Tatort und Zeugenbefragungen besteht für die Ermittlungsbehörde der Verdacht, dass die Frau am Dienstag, 3. August, gegen 14.45 Uhr ihrem 32 Jahre alten Lebensgefährten lebensgefährliche Stichverletzungen im Bereich des Bauches zugefügt hat. Aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft geht hervor, dass sich die Tat in der gemeinsamen Wohnung in Kranichfeld ereignete und mit einem Küchenmesser ausgeführt wurde. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse bestätigen Aussagen aus der Nachbarschaft, dass der Lebensgefährte verletzt zu einem Fenster gerannt sei und um Hilfe gerufen habe. Die Beschuldigte habe dabei weiterhin versucht, auf ihn einzustechen.
Dem Mann sei es schließlich gelungen, durch das Fenster zu flüchten. Dabei sollen ihm unbeteiligte Personen geholfen haben, die im Außenbereich auf den Vorfall aufmerksam wurden. Auf die Kinder, die von Dritten über den Balkon aus der Wohnung geholt wurden, geht die Staatsanwaltschaft nicht ein.
Die Beschuldigte habe auch sich selbst erhebliche Schnittverletzungen am Hals zugefügt. Sie und ihr Lebensgefährte wurden laut Staatsanwaltschaft mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Beider Zustand sei aber inzwischen stabil.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Frau psychisch erkrankt ist. Deshalb wird derzeit geprüft, ob für die Beschuldigte ein Haftbefehl oder eine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt wird.
Aus ermittlungstaktischen Gründen und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen will die Staatsanwaltschaft vorerst keine weiteren Angaben zum Verfahren machen.