Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Schwitzen hilft
Die Temperaturen machen den Olympia-Teilnehmern zu schaffen. So kühlen sie sich ab
Bei den Olympischen Spielen laufen, rudern und kämpfen die Sportlerinnen und Sportler bei mehr als 30 Grad. Doch Leistungssport in dieser Hitze kann gefährlich sein, sagen Mediziner.
Schweiß läuft ihnen die Stirn herunter. Die Athletinnen und Athleten in Tokio geben momentan alles, um eine Medaille zu gewinnen. Zum anstrengenden Leistungssport kommt außerdem noch die Hitze dazu. In Tokio herrschen nämlich derzeit mehr als 30 Grad Celsius.
Für die Sportler ist das eine große Herausforderung. Denn: „Der Körper muss nicht nur die sportliche Leistung erbringen, sondern auch seine Temperatur regulieren. Er muss im Prinzip seine Klimaanlage einschalten“, sagt der Sportmediziner Wilhelm Bloch.
Die Klimaanlage des Körpers funktioniert über das Schwitzen. Wenn der Schweiß auf der Haut verdampft, kühlt der Körper ab. Allerdings kostet uns das Schwitzen einiges an Energie.
Bei großer Hitze kann der Körper nur ungefähr ein Viertel seiner Energie für die sportliche Leistung aufbringen. Der Rest der Energie wird zu Wärme umgewandelt. „Und die Wärme muss raus“, sagt Professor Bloch. In Tokio kommt erschwerend hinzu: Es ist nicht nur heiß, sondern auch feucht draußen.
Dadurch verdunstet das Wasser vom Schwitzen auf der Haut nur langsam, und der Körper kühlt schlechter ab. Wenn die Wettkämpfe sehr lange dauern, kann das sogar gefährlich werden, beispielsweise beim Marathon oder beim Triathlon.
Doch was passiert genau, wenn es dem Körper zu heiß wird? „Dann setzt die Organ-Funktion aus, und das Gehirn funktioniert nicht mehr richtig“, erklärt Professor Bloch. Die Sportler können ohnmächtig werden und im schlimmsten Fall sogar sterben.
Grundsätzlich kann sich der Körper aber an die Hitze gewöhnen. „Nach rund einer Woche fängt ein Erwachsener schneller an zu schwitzen“, sagt der Mediziner. Außerdem treffen die Sportler bei Olympia besondere Vorkehrungen.
Sie trinken zum Beispiel vor dem Wettkampf sehr viel. „Das Beste ist eine schöne Apfelsaft-Schorle“, empfiehlt der Professor Bloch. Denn diese enthält viele Stoffe, die der Körper gut gebrauchen kann. Der Sportmediziner ergänzt: „Man achtet auch darauf, dass man die Sportler zwischendurch mal abkühlt.“
So spritzen sie sich im Wettkampf manchmal einfach mit Wasser nass, um für zusätzliche Abkühlung zu sorgen.