Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Staffel-Finale! Reus erfüllt sich seinen Traum
Erfurter führt zum Abschied Sprint-Quartett in den Endlauf. Frauen sogar mit Medaillenchancen
Julian Reus stürmte jubelnd auf seine drei Staffelkollegen zu. Im Quartett als Vierte über die Zeitregeln hatte sich der 33 Jahre alte Erfurter ein olympisches Finale als krönenden Abschluss seiner langen Karriere erkämpft. Im dritten Anlauf nach dem Vorlauf-Aus in London und Rio de Janeiro. Das Ziel, der Wunsch, der Traum ist erfüllt. Am Freitag (15.50 Uhr) gehen die fantastischen Vier mit der sechstbesten Vorlaufzeit ins Rennen.
Auch die Frauen mit Rebekka Haase, Alexandra Burghardt, Tatjana Pinto und Gina Lückenkemper lieferten eine starke Vorstellung ab und haben nach ihrem Halbfinalsieg hinter Jamaika und den USA sogar Medaillenchancen.
Vor dem Start mussten die Männer auf ihren geplanten Schlussläufer verzichten. Der Leipziger Marvin Schulte hatte Magenprobleme. „Am Morgen ging es zwar wieder, aber wir wollten kein Risiko eingehen. Marvin hat auch selbst verzichtet“, sagte Bundestrainer Ronald
Stein, der aus Ilfeld bei Nordhausen stammt. Die Trainer änderten die Besetzung und Lucas Ansah-Preprah überspurtete nach starken Teilabschnitten von Reus, Joshua Hartmann und Deniz Almas auf der Zielgerade sogar die USA. „Das habe ich noch nicht erlebt“, sagte Stein völlig begeistert. „Nach den 38,06 Sekunden wollen wir im Finale noch mal was draufpacken“, meinte Reus. Vielleicht mit einer 37 vorn. Das wäre dann deutscher Rekord, den unter anderem noch Reus seit 2012 mit 38,02 Sekunden hält.