Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Jacqueline Fleury erhält Ehrenbürger-Urkunde
Gymnasiasten aus Deutschland und Frankreich begleiten feierliche Zeremonie mit Weimars OB im Rathaus von Versailles
Weimar/Versailles. Im Rathaus ihrer Heimatstadt Versailles hat Jacqueline Fleury am Montagabend aus den Händen von Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Weimar in Empfang genommen. Die Zeremonie fand auf Einladung des Bürgermeisters von Versailles, François de Mazières, in diesem festlichen Rahmen statt, teilte Weimars Stadtverwaltung in einer Presseinformation mit.
Die Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald, die im vergangenen Dezember 100 Jahre alt geworden war, nahm die Urkunde im Beisein ihrer fünf Kinder entgegen, die wiederum mit weiteren
Familienmitgliedern zu der Feierstunde in das Rathaus von Versailles gekommen waren. Im Anschluss an die Übergabe der Urkunde hat sich Jacqueline Fleury in das Goldene Buch der Stadt Weimar eingetragen. Wobei dieses nicht direkt mit nach Versailles gebracht worden war. Vielmehr erfolgte der Eintrag auf einem Einlegeblatt, das später in Weimar in das Goldene Buch eingefügt wird, hieß vorab von der Stadt.
Darüber hinaus waren 13 Schülerinnen und Schüler des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Gerstungen anwesend, die sich im Rahmen des Wettbewerbes „Notre histoire – Unsere Geschichte“mit den Biografien ehemaliger französischer
Häftlinge, Kriegsgefangener oder Zwangsarbeiter auseinandersetzen, die im unmittelbaren Lebensumfeld der Gymnasiasten inhaftiert gewesen und drangsaliert worden sind. Ferner verfolgten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Versailles die Zeremonie. Sie nehmen ebenso an dem Wettbewerb teil.
Die französischer Ausgabe des Wettbewerbs wurde von Jacqueline Fleury ins Leben gerufen. In Deutschland wird der Wettbewerb in seiner dritten Ausgabe auf Initiative der in Weimarer Sprachmittlerin und Projektmanagerin Franka Günther sowie der Französischen Botschaft durchgeführt.