Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Doppelbaustelle sorgt für Staus
Bis Ende der Woche müssen Kraftfahrer auf einer der großen Magistralen vor allem stadtauswärts Geduld haben
Für stockenden Verkehr in Richtung Norden sorgt derzeit im Bereich von Rießner- und Buttelstedter Straße eine Doppelbaustelle. Einerseits ist die Rießnerstraße selbst durch die Reparatur an der Abwasserleitung in Richtung Buttelstedter derzeit eine Einbahnstraße. Andererseits muss der Wasserzweckverband Weimar nochmals an der Zufahrt zur ehemaligen Heberer-Bäckerei Arbeiten an einer Wasserleitung vornehmen.
Dort war es im Juli vergangenen Jahres zu einer Havarie gekommen. Jetzt muss der WZV nicht nur den bis dato nur notdürftig mit Pflaster geschlossenen Schacht wieder ordentlich mit Asphalt herrichten, sondern zugleich noch im Schacht selber arbeiten, erläuterte auf Anfrage unserer Zeitung Werkleiterin Carola Schröck.
Größere Fahrzeuge kommen nicht aneinander vorbei
Das Problem: Die Baustelle liegt mitten im Fahrbahnbereich, und stadtauswärts müssen die Fahrzeuge dem stadteinwärts kommenden Verkehr den Vorrang lassen. Während Pkw im Gegenverkehr nahezu problemlos an der Engstelle vorbeikommen, stockt der Verkehr immer dann in Richtung Norden, wenn sich Busse oder Lkw begegnen. In der Folge entwickeln sich lange
Rückstaus auf der Buttelstedter und Friedrich-Ebert-Straße.
Kurios mutet mitunter auch an, wie Kraftfahrer versuchen, die Einbahnstraßenregelung zu umschiffen: Gleich drei Fahrerinnen und Fahrer auf einmal wollten beispielsweise am frühen Dienstagabend zunächst
auf dem Parkplatz an der Ecke von Buttelsteder und Rießnerstraße wenden.
Mindestens zwei aber fanden einen anderen Ausweg. Sie ignorierten das Einfahrtverbot in Richtung Westen, indem sie kurzerhand den Fußweg beziehungsweise die
per Baken abgesperrte Straße genutzt haben.
Die Baustelle musste nach Angaben des Bereichs Abwasser des Kommunalservices Weimar eingerichtet werden, weil eine Fremdfirma im Bereich der Rießner- und Buttelstedter Straße beim grabenlosen Verlegen einer Leitung einen Mischwasserkanal beschädigt habe. Im Gegensatz zur Stadt, die eine Sperrung bis 5. April angekündigt hatte, spricht der Kommunalservice davon, dass die Behinderung bis zum 12. April andauern werde.
Die Baustelle des Wasserversorgungszweckverbandes werde allerdings noch in dieser Woche fertig, kündigte die Werkleiterin an. Damit dürfte die Staugefahr deutlich kleiner werden. Dass derzeit in diesem Bereich so viel gebaut wird, hat einen handfesten Grund: Die Stadt hatte alle Aufgabenträger dazu angehalten, planbare Arbeiten in diesen Wochen auszuführen.
Hintergrund dafür ist, dass voraussichtlich ab Mitte April nach der Winterpause die grundhafte Sanierung der Ettersburger Straße fortgesetzt wird und es möglichst wenige Parallel-Baustellen in dem Bereich geben soll. Betroffen ist im nächsten Teilstück der Großbaustelle der Abschnitt von der Straße Hinter dem Bahnhof bis vor der Kreuzung Rießnerstraße.
Dazu muss zwischen Rießnerund Schopenhauerstraße wiederum eine Vollsperrung eingerichtet werden. Wie bereits in den ersten Teilabschnitten soll bis Oktober gebaut werden. Dann folgt nach bisheriger Planung erneut eine Winterpause bis April 2025 und zuletzt der Ausbau bis kurz über die Kreuzung zur Rießnerstraße hinaus.