Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Online-Vergabe startet endlich: Leichter zum Platz im Kindergarten
Im zweiten Schritt wird Kindertagespflege einbezogen. Alle Einrichtungen sind mit dabei
Spätestens sei dem Jahr 2000 haben sich Stadt, Stadtrat und Jugendhilfeausschuss immer wieder mit dem Thema beschäftigt: die zentrale Vergabe von Kindergartenplätzen und solchen in der Tagespflege durch die Verwaltung. Was sich einst nicht durchgesetzt hat, weil alles noch händisch vonstattengehen musste und daher viel Personal gebunden wurde, hat jetzt einen digitalen Nachfolger.
Am 10. April startet die Stadt mit dem Programm Kivan die OnlineVergabe der Plätze. Es ist bereits seit längerer Zeit zum Beispiel in Erfurt im Einsatz.
Zunächst können Eltern darüber die Anmeldung in den rund 40 Einrichtungen von freien Trägern vornehmen, erläuterte Sozial-Bürgermeister Ralf Kirsten (Weimarwerk). Im nächsten Schritt würden dann auch die aktuell 17 Einrichtungen für die Kindertagespflege mit in das System eingebunden. Und: Alle würden bei der Vergabe über Kiva mitmachen. Noch im Vorjahr hatte es da durchaus Vorbehalte gegeben. Die Teilnahme am Online-Portal ist aber die Voraussetzung dafür, dass die Kinderbetreuung auch von der Stadt mitfinanziert wird.
Drei Wunsch-Häuser können ausgewählt werden
Jederzeit und überall können sich Eltern jetzt nach der Anmeldung auf der Plattform weimar.meinkitaplatz.de über das Profil der Einrichtungen
informieren und die für sie passende Auswahl treffen. Die Plattform verfüge über diverse Suchfunktionen, darunter ein Umkreisfinder, die Auswahl nach Stadtteilen, Einrichtungsart, Träger sowie weitere Konfigurationen. So können Eltern unkompliziert nach Einrichtungen filtern, die besonders gut zu ihren und den Bedürfnissen ihres Kindes passen. Ergänzt wird die Suchfunktion durch die Ansicht der Einrichtungen in der Stadtkarte.
Im nächsten Schritt haben Eltern die Möglichkeit, bis zu drei Wunscheinrichtungen zu benennen und dort ihren Bedarf digital anzumelden. Laut Stadt könnten die Eltern dann regelmäßig den Stand ihrer Bedarfsanfrage verfolgen. Erst ganz am Ende steht dann der Vertrag mit der Einrichtung, die bei den Eltern das Rennen macht und wo Plätze verfügbar sind.
Stadt hofft mit System auf Entlastung der Eltern
„Mit dem neuen Angebot hoffen wir auf eine Entlastung der Eltern, die die anspruchsvolle und zeitaufwendige Suche nach geeigneten Kindergartenplätzen in der Vergangenheit zu Recht kritisiert haben“, betonte Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) in einer Presseinformation. In Weimar stünden auch wieder genügend freie Plätze zur Wahl. Die Plattform soll es dabei den Eltern erleichtern, ohne großen Rechercheaufwand das richtige Angebot auszuwählen.