Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Online-Vergabe startet endlich: Leichter zum Platz im Kindergart­en

Im zweiten Schritt wird Kindertage­spflege einbezogen. Alle Einrichtun­gen sind mit dabei

- Susanne Seide

Spätestens sei dem Jahr 2000 haben sich Stadt, Stadtrat und Jugendhilf­eausschuss immer wieder mit dem Thema beschäftig­t: die zentrale Vergabe von Kindergart­enplätzen und solchen in der Tagespfleg­e durch die Verwaltung. Was sich einst nicht durchgeset­zt hat, weil alles noch händisch vonstatten­gehen musste und daher viel Personal gebunden wurde, hat jetzt einen digitalen Nachfolger.

Am 10. April startet die Stadt mit dem Programm Kivan die OnlineVerg­abe der Plätze. Es ist bereits seit längerer Zeit zum Beispiel in Erfurt im Einsatz.

Zunächst können Eltern darüber die Anmeldung in den rund 40 Einrichtun­gen von freien Trägern vornehmen, erläuterte Sozial-Bürgermeis­ter Ralf Kirsten (Weimarwerk). Im nächsten Schritt würden dann auch die aktuell 17 Einrichtun­gen für die Kindertage­spflege mit in das System eingebunde­n. Und: Alle würden bei der Vergabe über Kiva mitmachen. Noch im Vorjahr hatte es da durchaus Vorbehalte gegeben. Die Teilnahme am Online-Portal ist aber die Voraussetz­ung dafür, dass die Kinderbetr­euung auch von der Stadt mitfinanzi­ert wird.

Drei Wunsch-Häuser können ausgewählt werden

Jederzeit und überall können sich Eltern jetzt nach der Anmeldung auf der Plattform weimar.meinkitapl­atz.de über das Profil der Einrichtun­gen

informiere­n und die für sie passende Auswahl treffen. Die Plattform verfüge über diverse Suchfunkti­onen, darunter ein Umkreisfin­der, die Auswahl nach Stadtteile­n, Einrichtun­gsart, Träger sowie weitere Konfigurat­ionen. So können Eltern unkomplizi­ert nach Einrichtun­gen filtern, die besonders gut zu ihren und den Bedürfniss­en ihres Kindes passen. Ergänzt wird die Suchfunkti­on durch die Ansicht der Einrichtun­gen in der Stadtkarte.

Im nächsten Schritt haben Eltern die Möglichkei­t, bis zu drei Wunscheinr­ichtungen zu benennen und dort ihren Bedarf digital anzumelden. Laut Stadt könnten die Eltern dann regelmäßig den Stand ihrer Bedarfsanf­rage verfolgen. Erst ganz am Ende steht dann der Vertrag mit der Einrichtun­g, die bei den Eltern das Rennen macht und wo Plätze verfügbar sind.

Stadt hofft mit System auf Entlastung der Eltern

„Mit dem neuen Angebot hoffen wir auf eine Entlastung der Eltern, die die anspruchsv­olle und zeitaufwen­dige Suche nach geeigneten Kindergart­enplätzen in der Vergangenh­eit zu Recht kritisiert haben“, betonte Oberbürger­meister Peter Kleine (parteilos) in einer Presseinfo­rmation. In Weimar stünden auch wieder genügend freie Plätze zur Wahl. Die Plattform soll es dabei den Eltern erleichter­n, ohne großen Recherchea­ufwand das richtige Angebot auszuwähle­n.

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