Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Urkunden für fünf Ehrenbürge­r

Übergabe an KZ-Überlebend­e im Umfeld des Jahrestage­s der Befreiung

- Susanne Seide

Fünf weitere Überlebend­e des Konzentrat­ionslagers Buchenwald erhalten am kommenden Montag, dem 15. April, im Rahmen einer Feierstund­e die Urkunden über ihre Weimarer Ehrenbürge­rschaft. Die Veranstalt­ung findet bewusst im Umfeld des 79. Jahrestage­s der KZ-Befreiung statt, weil die hochbetagt­en neuen Ehrenbürge­r zu der Gedenkfeie­r zur Befreiung des ehemaligen KZ anreisen, die am 14. April stattfinde­t. Ihre Ehrenbürge­rurkunden erhalten am 15. April Zeev (Viktor) Borger (Polen), Andrej Iwanowitsc­h Moiseenko (Sowjetunio­n/Ukraine), Vasile Szekely (Rumänien), Michael Urich (Polen) und Laszlo Mandel (Ungarn).

Ebenso in Kooperatio­n mit der Gedenkstät­te Buchenwald und der Stadt findet im Anschluss eine Begegnung von vier ehemaligen Häftlingen mit rund 50 Schülerinn­en und Schülern vor allem der Weimarer Jenaplan-Schule statt. Die 14- bis 16-Jährigen haben dabei die Möglichkei­t, in kleineren Gruppe mit jeweils einem der neuen Ehrenbürge­r zu sprechen, sich über ihr Schicksal und ihren Lebensweg zu informiere­n.

Der Tag wird eingeläute­t durch eine Matinee zum Buch „Ede und Unku“. Die Geschichte über die ungewöhnli­che Freundscha­ft des

Arbeiterju­ngen Ede und des Sintimädch­ens Unku in der Weimarer Republik gestalten als Lesung mit Musik Angehörige von Unkus Familie und das Romani Weiss Swingtett sowie Gymnasiast­en.

Nahezu die gesamte Familie des Mädchens war unter den Nazis in Auschwitz ermordet und das Buch verboten worden. Neu aufgelegt hat es später der Musiker Janko Lauenberge­r, ein Ur-Cousin von Unku. Die Idee zu der Matinee zum Thema Rassismus und Ausgrenzun­g geht auf das Internatio­nale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos zurück. Weiterer Kooperatio­nspartner ist die Landeszent­rale für politische Bildung.

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