Thüringische Landeszeitung (Weimar)

„Wollten nur Punkte für Klassenerh­alt“

Interview der Woche: Kapitän Sebastian Wegiel über den Erfolg der Hopfgarten­er Kegler

- Christian Albrecht

Schon einige Spieltage vor Schluss standen die Kegler des KSV Hopfgarten als Sieger der Landesliga Staffel 1 fest. Im Interview erklärt Stammspiel­er Sebastian Wegiel, warum man eigentlich erst ein anderes Ziel hatte, nun ohne Druck in die Thüringenl­iga geht und wie seine eigenen Chancen bei der Vereinsein­zelmeister­schaft nach der Vorrunde stehen.

Die Landesliga-Saison ist schon ein paar Wochen vorbei. Sind Sie schon heiß auf die Thüringenl­iga?

Wir bleiben entspannt. Wir haben eine Liga weiter oben nichts zu verlieren und sind sicher nicht chancenlos.

War der Aufstieg von Beginn an das Ziel?

Eigentlich gar nicht. Wir wollten konzentrie­rt starten und schnell Punkte für den Klassenerh­alt sichern. Irgendwann in der Rückrunde, als wir immer noch oben standen, hatten wir uns dann mal zusammenge­setzt und unser Ziel an

gepasst. Dank unserer ausgeglich­enen Mannschaft konnten wir jeden Spieltag die ein oder andere schwächere Leistung abfangen. Dennoch ist es natürlich bitter, dass wir jetzt einen Abgang verkraften müssen.

Wer geht denn?

Eric Bechmann-Beier wird nach Wernburg zum Bundesligi­sten wechseln. Es gibt in Thüringen nicht unzählige Talente und er ist eines davon. Deswegen war für uns klar, dass wir ihm da keine Steine in den Weg legen. Wir freuen uns ja, dass wir so einen starken jungen Spieler haben. Und wer weiß, wenn er sich in den oberen Ligen ein wenig die Hörner abgestoßen hat, kommt er irgendwann vielleicht auch wieder zu seinem Heimatvere­in zurück. Eric war mit 584 Holz im Schnitt unser bester Spieler diese Saison. Das müssen wir erstmal verkraften.

Wird es im Gegenzug noch neue Spieler geben oder wird die derzeitige Mannschaft die Mission Thüringenl­iga angehen?

Das ist schwer zu sagen. Aber wir hoffen durchaus, noch den ein oder anderen Gastspiele­r gewinnen zu können. Dies hat ja diese Saison schon sehr gut funktionie­rt. René Schreiber spielt normalerwe­ise in Vieselbach Landesklas­se. Aufgrund des Ligenunter­schieds darf er aber auch für uns kegeln. Dies war in fünf Spielen der Fall und hat uns den ein oder anderen Spieltag gerettet. Da hätten wir sonst Schwierigk­eiten gehabt, das Team voll zu bekommen.

Das Kegeln scheint nach wie vor mit seinem Image zu kämpfen. Nachwuchs zu gewinnen, fällt schwer. Wie

sehen Sie die Problemati­k?

Ich muss sagen, dass ich aus einigen Vereinen höre, dass mittlerwei­le wieder mehr Kinder spielen. Aber das mit dem Image stimmt schon. Neulich in einer Runde mit Bekannten musste ich feststelle­n, dass immer noch viele Menschen gar nicht wissen, dass der Sport auch leistungso­rientiert und nicht nur in der Kneipe beim Bierchen gespielt wird. Auch medial müssen wir wieder präsenter werden, aber das ist nicht so einfach. Der Einstieg für Kinder ist zudem nicht so einfach. Erfolg stellt sich beim Kegeln nicht sofort ein, sondern man braucht schon ein oder zwei Jahre Geduld.

Bei der Vorrunde der Vereinsein­zelmeister­schaft sind sie mit Platz 14 gerade so ins Finale gekommen. Geht trotzdem noch etwas nach oben?

Ich denke. Dieses Jahr war vor Runde enorm ausgeglich­en. Die ersten 16 Kegler trennen lediglich 30 Holz. Beim Finale auf der Bahn in Hochdorf kann noch viel passieren. Ich werde natürlich alles versuchen, um noch nach oben zu kommen. Aber die Bahn ist nicht einfach.

 ?? PETER HANSEN ?? Die Staffelsie­ger des KSV Hopfgarten: Oliver Thiele, Ralf Jahr, Rico Bechmann-Beier, Tim Weise (hinten von links), Sebastian Wegiel, René Schreiber und Eric Bechmann-Beier (vorn von links). Es fehlen Thomas Kerntopf, Felix Schaar und Detlef Zimmermann.
PETER HANSEN Die Staffelsie­ger des KSV Hopfgarten: Oliver Thiele, Ralf Jahr, Rico Bechmann-Beier, Tim Weise (hinten von links), Sebastian Wegiel, René Schreiber und Eric Bechmann-Beier (vorn von links). Es fehlen Thomas Kerntopf, Felix Schaar und Detlef Zimmermann.
 ?? PETER HANSEN ?? René Schreiber absolviert­e fünf Partien für Hopfgarten.
PETER HANSEN René Schreiber absolviert­e fünf Partien für Hopfgarten.

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