Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Treibsand – „Lebensgefahr“an Nordseestrand
Eine Spaziergängerin ist in St. Peter-Ording bereits eingesunken
Die Gefahr droht mitten im Sand. Am Strand von St. Peter-Ording an der Nordsee haben sich Treibsandlöcher gebildet, wie die dortige Tourismuszentrale am Donnerstag mitteilte. „Achtung Lebensgefahr am Strand von St. Peter-Ording!“, heißt es auf diversen Kanälen. Weil die Wasserstände zuletzt höher waren als sonst, haben sich mehrere Treibsandlöcher am Strandabschnitt Bad gebildet.
Die Tourismuszentrale hat die gefährlichen Stellen weiträumig absperren lassen und Warnschilder aufgestellt. „In den markierten und abgesperrten Flächen am Strandabschnitt Bad besteht eine akute Gefahr. Diese Stellen sind unbedingt zu umgehen“, sagt Nils Stauch, als Fachbereichsleiter Strände für die Strandsicherheit zuständig. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es weitere unentdeckte Treibsandflächen gibt. Strandgänger sollen neue Gefahrenstellen telefonisch unter 0 48 63 99 90 melden.
Die Treibsandwarnung gilt seit Mittwoch um 12 Uhr, nachdem die ersten Gefahrenstellen entdeckt worden waren. Noch am selben Tag ist demnach eine Spaziergängerin in ein Treibsandloch geraten, habe aber gerettet werden können. Um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern, prüft das Ordnungsamt aktuell strengere Maßnahmen.
Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in eine Treibsandzone hineingerät, dem empfiehlt Stauch, Ruhe zu bewahren und ein paar Schritte rückwärts auf festen Boden zu gehen beziehungsweise sich mit den Händen nach hinten auf dem Boden abzustützen und die Beine aus dem Boden zu ziehen.
Treibsand besteht aus locker gelagerten Körnern von weitgehend einheitlicher Größe, deren Zwischenräume vollständig mit Wasser gefüllt sind. Unter Druckbelastung, etwa wenn man auftritt, lagern sich die Sandkörner dicht aneinander. Die Folge: Man sinkt ein.