Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Spendenakt­ion nach tragischem Unfall in Guatemala

Weimarer wollen ihren verunglück­ten Freund schnellstm­öglich nach Hause holen. Dazu benötigen sie viel finanziell­e Unterstütz­ung

- Susanne Seide Unter: https://gofund.me/139ecd44 kann gespendet werden.

Weimar/Erfurt. Der 18. März hat das Leben von Benny Bergmann und das seiner Freunde in Weimar verändert. Der junge Erfurter war an jenem Montag in Guatemala unverschul­det in einen Unfall verwickelt. Sein Freund Thomas Cleemen schildert das Unglück, bei dem Benny Bergmann mit einem Motorrad unterwegs war, so: Ein entgegenko­mmendes Motorrad hat ein Auto überholt, ist ins Schleudern geraten und hat ihn schwer getroffen. Er hatte Glück, dass die Freiwillig­e Feuerwehr gerade vor Ort war und Ersthilfe leisten konnte. Er habe mehrere Liter Blut verloren, der Fuß sei halb abgerissen gewesen, der Knöchel fehlte und der Oberschenk­el ist zertrümmer­t, berichtet sein Freund, der zusammen mit anderen Freunden den Verletzten so schnell wie möglich auf Dauer nach Weimar holen möchte.

Bis Monatsende bereits 15.000 Euro Kosten

Wochenlang verbrachte Benny Bergmann danach in einem Privatkran­kenhaus Hospital Panamed in Panajachel. Als er vergegenwä­rtigen konnte, was geschehen war, türmten sich die Probleme vor ihm auf: Er war nur mit einem verlängert­en Touristenv­isum unterwegs. Seit dem Unfall war sein Handy weg, sodass er keinen Zugriff auf sein Bankkonto hatte. Aber er benötigte dringend Geld, denn bereits bis Monatsende waren rund 15.000 Euro Behandlung­skosten aufgelaufe­n. Aber das Krankenhau­s wollte ihn aus Angst, auf den Kosten sitzen zu bleiben, nicht entlassen, ehe die Summe beglichen ist. Und eine Krankenver­sicherung hat der Erfurter derzeit nicht, weil er deren Verlängeru­ng unterwegs in der Ferne schlichtwe­g verpasst hatte.

Erste Anzahlung für Behandlung ist erfolgt

In Guatemala sei der Erfurter in der regionalen Community gut vernetzt gewesen. Diese habe bereits über die Spendenpla­ttform „GoFundMe“für ihn gesammelt und einen Teil der Rechnungen bezahlt. Von Weimar aus versuchte Thomas Cleemen, über Stiftungen oder Verbände an Einzelfall­hilfen zu kommen. Erfolglos.

In seiner Not wandte er sich an den Weimarer Pfarrer Hardy Rilke. Über seine Vermittlun­g öffnet die evangelisc­he Kirchengem­einde ihr Konto für eine neuerliche Spendenakt­ion über die Online-Plattform.

Denn es muss noch viel bezahlt werden. „Es ist ja nicht mit der Krankenhau­srechnung getan“, erläuterte Thomas Cleemen.

Es gibt auch gute Neuigkeite­n. „Mein Freund Benny hat inzwischen wieder Zugriff auf seine Kreditkart­e

und konnte dem Krankenhau­s eine Anzahlung leisten.“Daraufhin wurde er entlassen und sei jetzt bei einer Bekannten untergebra­cht, die Krankenpfl­egerin ist. Kosten fallen aber dennoch weiter an, für die Betreuung und Medikament­e. Bis zur endgültige­n Begleichun­g der Krankenhau­srechnunge­n dürfe Benny Bergmann das Land nicht verlassen.

Zunächst soll sein Freund bei ihm zu Hause unterkomme­n, schilderte Thomas Cleemen. „Meine Wohnung ist jedoch auch nicht ganz ebenerdig, sodass er mit seinem Rollstuhl immer auf meine Hilfe angewiesen wäre.“Daher brauche der Rückkehrer in Weimar schnellstm­öglich eine barrierefr­eie Wohnung samt Mobiliar und Rollstuhl sowie pflegerisc­he Hilfe oder zunächst eine Reha. Hier sei aber auch noch nicht geklärt, ob seine alte Krankenver­sicherung ihn wieder aufnehme. Ebenso nicht, ob er Anspruch auf Bürgergeld oder andere Hilfen habe.

Die Zeit für das Spendenzie­l ist sehr kurz

Viel Zeit bleibt nicht, um die angepeilte Spendensum­me von 50.000 Euro zusammenzu­bekommen. Sein Freund sei in schätzungs­weise zwei bis fünf Wochen transportf­ähig. Bezahlt werden müssten zudem der Flug und die Fahrt nach Weimar.

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Dieses Röntgenbil­d zeigt den in der Mitte vollkommen zertrümmer­ten Oberschenk­elknochen von Benny Bergmann.
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HOSPITAL PANAMED PANAJACHEL (2) Der Fuß von Benny Bergmann mit dem fehlenden Knöchel.

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