Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Hakenkreuz in Brunnen in Bad Sulza geritzt
Gleichzeitig taucht Handzettel von rechtsextremer Partei auf
Eine Hakenkreuz-Ritzung und der Flyer einer rechtsextremistischen Partei beunruhigen gerade das Rathaus in Bad Sulza. Im Raum steht die Frage, ob das eine mit dem anderen zusammenhängt. Doch immer der Reihe nach.
Unlängst hatten an der Ecke Müllerhartungstraße und Untere Markstraße die Bauarbeiten für einen neuen Trinkbrunnen begonnen. Für rund 25.000 Euro soll dort in zwei Phasen das Stadtbild aufgewertet werden. Abzüglich der Landesfördermittel beträgt der Eigenanteil der Kommune etwa 3000 Euro.
Rechtsextreme Partei macht Stimmung gegen Barbershop
Kurz vor der Fertigstellung von Brunnen und Sitzbänken wurde mutmaßlich in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in den frischen Putz am Brunnen ein Hakenkreuz geritzt. Der Schaden konnte noch am Freitag behoben werden.
Ungefähr im gleichen Zeitraum tauchte auch ein Flyer auf, der augenscheinlich der extremistischen Partei „Der Dritte Weg“zugerechnet werden muss. Auf diesem beschwert sich der Ersteller über den neuen Barbershop, welcher vor wenigen Tagen in Bad Sulza eröffnet worden ist und bewertet die private Geschäftsgründung als das Ergebnis von antideutscher Politik und Überfremdung. Wörtlich heißt es dort: „Wir haben zwei gute deutsche Friseure, das reicht uns!“
Wegen der Ritzung wurde noch am Freitag Anzeige erstattet. Derweil ist der neue Brunnen nun technisch einsatzbereit und hat bereits vor der feierlichen Einweihung erste Menschen zusammengebracht. In der zweiten Phase will die Künstlerin Viktoria Scholz gemeinsam mit Schülern der Grund- und Regelschule in Bad Sulza die Oberfläche des Brunnens und Teile des Bodens mit Glasmosaiken verfeinern.