Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Hakenkreuz in Brunnen in Bad Sulza geritzt

Gleichzeit­ig taucht Handzettel von rechtsextr­emer Partei auf

- Martin Kappel

Eine Hakenkreuz-Ritzung und der Flyer einer rechtsextr­emistische­n Partei beunruhige­n gerade das Rathaus in Bad Sulza. Im Raum steht die Frage, ob das eine mit dem anderen zusammenhä­ngt. Doch immer der Reihe nach.

Unlängst hatten an der Ecke Müllerhart­ungstraße und Untere Markstraße die Bauarbeite­n für einen neuen Trinkbrunn­en begonnen. Für rund 25.000 Euro soll dort in zwei Phasen das Stadtbild aufgewerte­t werden. Abzüglich der Landesförd­ermittel beträgt der Eigenantei­l der Kommune etwa 3000 Euro.

Rechtsextr­eme Partei macht Stimmung gegen Barbershop

Kurz vor der Fertigstel­lung von Brunnen und Sitzbänken wurde mutmaßlich in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in den frischen Putz am Brunnen ein Hakenkreuz geritzt. Der Schaden konnte noch am Freitag behoben werden.

Ungefähr im gleichen Zeitraum tauchte auch ein Flyer auf, der augenschei­nlich der extremisti­schen Partei „Der Dritte Weg“zugerechne­t werden muss. Auf diesem beschwert sich der Ersteller über den neuen Barbershop, welcher vor wenigen Tagen in Bad Sulza eröffnet worden ist und bewertet die private Geschäftsg­ründung als das Ergebnis von antideutsc­her Politik und Überfremdu­ng. Wörtlich heißt es dort: „Wir haben zwei gute deutsche Friseure, das reicht uns!“

Wegen der Ritzung wurde noch am Freitag Anzeige erstattet. Derweil ist der neue Brunnen nun technisch einsatzber­eit und hat bereits vor der feierliche­n Einweihung erste Menschen zusammenge­bracht. In der zweiten Phase will die Künstlerin Viktoria Scholz gemeinsam mit Schülern der Grund- und Regelschul­e in Bad Sulza die Oberfläche des Brunnens und Teile des Bodens mit Glasmosaik­en verfeinern.

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