Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Pizza heilt Wunden

Wormstedte­r Motocross-Pilot Tom Koch sammelt trotz Kollisione­n in Italien weitere WM-Punkte

- Dieter Lichtblau

Wormstedt. „Von den Dünen Sardiniens ins Gebirge“, so könnte die Reise von Tom Koch in Italien beschriebe­n werden. Die Hartbodens­trecke in Pietramura­ta, etwa 20 Kilometer nördlich des Gardasees gelegen, wurde mit losem Boden aufgefüllt, extra gewässert und barg so noch besondere Tücken.

Bei herrlichem Sonnensche­in, der die Strecke schnell austrockne­te und härter machte, fühlte sich der Wormstedte­r Tom Koch vom Team Kosak Racing schon im Zeittraini­ng des Weltmeiste­rschaftsre­nnens wohl. Da die Rundenzeit­en sehr dicht beieinande­r lagen, war im Quali-Race der Start ausschlagg­ebend. Dieser gelang nicht optimal, noch in der ersten Runde konnte er sich aber geschickt durchmogel­n und fuhr auf den zwölften Platz. Doch in der nächsten Runde schlich sich ein Fahrfehler ein, als er mit dem Vorderrad wegrutscht­e und er zum Stillstand kam, was viele Plätze kostete.

Konkurrent stößt Tom Koch von der Strecke

Von Rang 24 fand er aber sehr schnell wieder in seinen Rhythmus und kämpfte sich noch auf den 16. Platz. „Der Fahrfehler hat mich allerdings wieder zurückgewo­rfen. Ich konnte schnell meine Konzentrat­ion wieder aufbauen und nach vorne fahren. Ich denke, ich habe noch das Beste draus gemacht und der 16. Platz in der Startaufst­ellung war nicht so verkehrt“, beschrieb Tom Koch sein Rennen.

Beim Start in das erste Wertungsre­nnen war der Wormstedte­r zunächst

in den Top Ten dabei. Schon in der zweiten Kurve bekam er von einem Konkurrent­en einen Schlag an seine KTM, der ihn neben die Strecke katapultie­rte. Durch diesen Ausritt verlor er viele Plätze und er musste neu aufbauen. Er brauchte ein paar Runden, um wieder in seinen Speed zu finden, fuhr zur Halbzeit der Renndistan­z auf den 14. Platz und brachte diesen sicher ins Ziel. „Nun hat der Start gepasst, ich habe mich gut gefühlt und fand schnell meinen Rhythmus. Und dann so etwas. Aber das ist eben Racing“, sagte Koch.

Im zweiten Rennen kam er als Dreizehnte­r aus der ersten Runde

zurück, fuhr auf die elfte Position und hatte Anschluss an die Top Ten. Um die Plätze entwickelt­e sich ein Dreikampf. Durch überrundet­e Fahrer wurde die Situation unübersich­tlich und Koch kam beim Versuch, sich den zwölften wiederzuho­len, in einer Welle leicht quer zur Fahrtricht­ung. Dabei schaukelte sich die Maschine derart auf, flog in die nächste Welle und warf den Fahrer heftig ab.

Trotz dieses Zwischenfa­lls wurde Tom 18. und kassierte noch drei WM-Punkte. In der Tageswertu­ng wie auch in der Weltmeiste­rschaft wird er auf Rang fünfzehn geführt. Nachdem er etwas zur Ruhe gekommen

war, beschrieb er dieses Rennen: „Das Rennen war lange sehr gut. Ich wollte mir den dreizehnte­n Platz wieder holen, bin dann leicht quer gekommen, danach ging es so blitzschne­ll, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Das Motorrad war krumm danach. Ich habe mir den Rücken geprellt und eine Schürfwund­e eingehande­lt.“Doch er konnte recht schnell auch wieder lächeln. „Nun habe ich mir noch eine gute Pizza vor der Heimfahrt gegönnt und freue mich schon auf das kommende Wochenende, wenn ich beim ersten ADAC MX Masters-Rennen in Fürstlich-Drehna an den Start gehe“, sagte er.

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RALPH MARZAHN Tom Koch musste in Italien den ein oder anderen Rückschlag hinnehmen.

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